Wenn‘s im Brustkorb schmerzt

Das Bild zeigt (v.l.) Assistenzarzt Dr. Omar Bennani, Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Dieter Fischer, pflegerische Bereichsleitung Ingrid Richter und Oberarzt Dr. med. Karl-Theo Vollmers. Foto: Mathias-Stiftung

Gesundheit

Die Chest Pain Unit (Brustschmerz-Einheit) der Medizinischen Klinik II des Klinikum Rheine ist als erste Einheit im Kreis Steinfurt durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) zertifiziert worden.

Unter der Leitung des Kardiologie-Chefarztes Priv.-Doz. Dr. med. Dieter Fischer können Patienten mit akuten Brustschmerzen noch effektiver und zielgerichteter behandelt werden. Denn wenn der Brustkorb schmerzt, ist die Ursache nicht immer eindeutig. Die Beschwerden können von Herz, Lunge, Speiseröhre oder gar dem Rücken ausgehen und in den Brustkorb strahlen. Um bei akuten Schmerzen in der Brust Patienten noch zielgerichteter zu helfen und eine effiziente Diagnose zu stellen, verfügt das Klinikum Rheine über die zertifizierte Chest Pain Unit.

Die Chest Pain Unit

Die CPU ist räumlich an die kardiologische Station E3 angedockt und fungiert unter anderem auch als „verlängerter Arm“ der zentralen Notaufnahme in der Behandlung von Patienten mit akuten Brustschmerzen. Durch standardisierte diag­nostische Abläufe kann so ohne zeitliche Verzögerung eine Ersteinschätzung erfolgen, ob die Ursache der Brustschmerzen eine Herzerkrankung, beispielsweise ein Herzinfarkt, ist. „Mit der Chest Pain Unit sind wir in der Lage, die Zeit zwischen Eintreffen der Patienten über Diagnostik und letztendlich der Versorgung zu verkürzen. Gerade bei Herzinfarkten zählt jede Sekunde und hier sparen wir Zeit durch die kurzen Wege und klaren Prozessen innerhalb der Einheit“, beschreibt Dr. Fischer den Mehrwert der zertifizierten Einheit.

Vorteile der Zertifizierung

Bisherige Daten aus Deutschland, den USA und England deuten auf einen prognostischen Vorteil der Behandlung auf der CPU für Patienten hin. Außerdem zeigen die Daten, dass Organisationsmodelle einer CPU zu einer Verkürzung der durchschnittlichen Liegedauer und einer Kostenreduktion durch rationelle Diagnostik und Therapie führen. CPUs werden auch durch Patienten positiv bewertet. Es zeigt sich, dass die Einführung von CPUs zu einer hohen Behandlungsqualität entsprechend der Leitlinien der entsprechenden Fachgesellschaften führt.

Darüber hinaus werde auch die Notaufnahme und Intensivstation entlastet, wodurch Kapazitäten für andere Notfallpatienten geschaffen werden, denn Patienten mit Brustschmerzen seien zwar überwachungs-, aber oft nicht intensivpflichtig und das könne die Einheit leisten.

Für die offizielle Zertifizierung mussten neben diag­nostischen auch apparative, räumliche und organisatorische Voraussetzungen erfüllt sein, wie beispielsweise die direkte Integration der Notaufnahme mit ständiger Verfügbarkeit, die enge Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst und die hausinterne interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Gefäßchirurgie und Radiologie. All das wurde von Gutachtern auch vor Ort überprüft und führt zu definierten Abläufen und Behandlungspfaden innerhalb der Einheit. Dadurch ist ein optimiertes diagnostisches und therapeutisches Vorgehen möglich.


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