Was hilft bei Migräne?

Vor allem ist es die schnelle und rechtzeitige Medizineinnahme, die das Schlimmste verhindert. Foto: privat

Gesundheit

Mehr als 10 Millionen Menschen leiden unter Migräneattacken. Trotz intensiver Forschung sind die Ursachen bis heute nicht vollständig bekannt. Betroffene können nur vermuten, warum es gerade sie erwischt hat und welche Umstände den Ausbruch befeuern.

Dabei gibt es gar nicht so viel, was Migränepatienten dagegen tun können. Anders als jahrelang vermutet, sind Essgewohnheiten und Lebensweise nur am Rande beteiligt. In den meisten Fällen wird die Empfänglichkeit für Migräne schlicht vererbt.

Was unterscheidet Migräne von Kopfschmerzen? Wer noch nie einen Migräneanfall hatte, kennt in der Regel nur ein Symptom: starke, einseitige Kopfschmerzen. Doch das ist nur eines von vielen Merkmalen. Übelkeit und Erbrechen, Lichtempfindlichkeit und ein sensibles Gespür für Geräusche sind gängige Begleiterscheinungen. Gerüche können heftige Reaktionen hervorrufen und den Schmerz verstärken. Betroffene ziehen sich am besten bei den ersten Anzeichen in ein stilles, dunkles Zimmer zurück. Dadurch bekommen Patienten die Schmerzen allerdings kaum vollständig in den Griff, auch wenn Ruhe etwas Erleichterung verspricht.

Was hilft gegen Migräne?

Vor allem ist es die schnelle und rechtzeitige Medizineinnahme, die das Schlimmste verhindert. Wer Medikamente erst dann einnimmt, wenn die Schmerzen bereits unerträglich sind, wird kaum noch eine Linderung spüren.

Ein Migräne-Tagebuch kann sehr hilfreich sein, wenn Patienten die Auslöser identifizieren möchten. Es ist gar nicht so leicht, die Ursachen zu erkennen. Auch wenn die Migräne-Attacken gefühlt aus dem Nichts kommen, wird das Tagebuch nach und nach wiederkehrende Begleitumstände offenbaren.

Käse und Rotwein? Der weibliche Zyklus? Das monatliche Meeting mit der Chefetage?

Wenn sich im Umfeld der Migräne bestimmte Lebensmittel oder Gewohnheiten zeigen, sollten Betroffene zunächst darauf verzichten. Doch Vorsicht ist geboten, denn im Vorfeld des Zyklus könnten sich die Essgewohnheiten verändern. Welches von beiden ist nun der Auslöser der Migräne? Fällt die Migräne im Urlaub weniger heftig aus, könnte die Abwesenheit von Stress ebenso dafür verantwortlich sein wie veränderte Essgewohnheiten oder ausreichend Schlaf.

Die langfristige und sorgsame Beobachtung ist essenziell, um den tatsächlichen Auslösern auf die Spur zu kommen. Haben Migränepatienten einen Verdacht, kann Verzicht helfen oder zumindest die Stärke der Schmerzen reduzieren. Ein Migräne-Tagebuch kann entweder auf Papier notiert werden, in einen Kalender eingetragen oder als App auf dem Smartphone geführt werden. Viele Schmerzkliniken bieten eigene Apps an, die neben den Daten und den Begleitumständen auch die Medikation festhalten. Der Vorteil eines Migräne-Tagebuchs liegt nicht nur in der Nachverfolgung möglicher Ursachen durch den Betroffenen, es kann auch für den Arzt hilfreich sein.

Sollte sich Stress als Auslöser herauskristallisieren, muss nicht zwangsläufig ein neuer Job her. Entspannungstechniken, autogenes Training oder ein offenes Gespräch über Belastungssituationen können helfen. Stellen sich die Schwierigkeiten jedoch als zu schwerwiegend heraus, müssen Betroffene mögliche Konsequenzen sorgfältig abwägen. Was im ersten Moment unmöglich erscheint, kann bei genauerem Hinsehen weitere Vorteile beinhalten. Überforderung oder sonstige belastende Situationen bringen in der Regel weitere negative Begleiterscheinungen mit sich. Die Anfälligkeit für Migräne wird durch eine Umstellung der Lebenssituation nicht verschwinden, die Ausprägung und Häufigkeit kann dagegen schon vermindert werden.

Ein grundsätzlicher Zusammenhang zwischen der Ernährung und Migräne konnte bislang nicht nachgewiesen werden, dennoch sollten Migränepatienten weitestgehend auf Alkohol verzichten. Ein gesunder und ausgewogener Mix an Nahrungsmitteln schützt das Immunsystem und verbessert unsere Konstitution. Das wiederum bewahrt und vor Krankheiten und erhöht unser Wohlbefinden.


Anzeige


Kleinanzeigen inserieren in der Zeitung


Medienberatung für gestaltete Anzeigen


Mediadaten Verlag Zeitung NRW Steinfurt