Die häufigsten Auslöser von Zahnschmerzen

Neben Karies und Parodontitis gibt es noch zahlreiche weitere mögliche Schmerzauslöser Foto: privat

Gesundheit

Nahezu jeder war schon einmal von Zahnschmerzen betroffen. Die Ursachen können jedoch vielfältiger Natur sein und auch die Art des Schmerzes unterscheidet sich. Nachfolgend möchten wir den häufigsten Auslösern auf den Grund gehen.

Zahnschmerzen durch Karies

Kariesbefall zählt zu den häufigsten Auslösern von Zahnschmerzen. Ursächlich für die Entstehung von Karies ist eine mangelhafte Mundhygiene, meist kombiniert mit zuckerreicher Ernährung. Auf der Zahnoberfläche befinden sich natürlicherweise Bakterien. Wandeln diese über einen längeren Zeitraum Zucker aus der Nahrung in Säure um, kommt es zu einer Entkalkung des Zahnschmelzes. Ist dieser erst einmal porös geworden, können die Bakterien leicht in den Zahn eindringen und ihn von innen heraus zerstören. Es entstehen die gefürchteten Karieslöcher.

In manchen Fällen breiten sich die Bakterien bis zum Zahnnerv aus, was eine Zahnwurzelentzündung begünstigen kann. Eine Zahnwurzelentzündung äußert sich durch pulsierende Zahnschmerzen sowie durch eine Schwellung des umliegenden Gewebes.

Am besten lässt man es gar nicht es so weit kommen. Die beste Vorbeugung gegen Karies besteht aus folgenden Maßnahmen:

  • Zähneputzen nach jeder Mahlzeit
  • Benutzung von Zahnseide
  • zuckerarme Ernährung
  • regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt (1-2-mal pro Jahr)

Interessant zu wissen: Leiden Taucher unter Karieslöchern, so verursachen diese beim Tauchen Schmerzen. Verantwortlich hierfür ist der Druckunterschied. In der Fachsprache ist vom sogenannten Barotrauma die Rede.

Zahnschmerzen durch Parodontitis

Treten die Beschwerden während des Essens auf, vor allem beim Verzehr besonders heißer oder kalter Speisen, so deutet dies auf freiliegende Zahnhälse hin. Bei fehlerhafter oder mangelnder Mundhygiene kommt es zur Entzündung des Zahnhalteapparats, was in der Fachsprache als Parodontitis bezeichnet wird. Hierbei zieht sich das Zahnfleisch nach und nach zurück.
Die schmerzempfindlichen Zahnhälse sind nun nicht länger geschützt. Kommen sie mit Kälte oder Wärme in Berührung, äußert sich dies durch einen stechenden Schmerz. Rechtzeitig erkannt ist eine Parodontitis jedoch gut behandelbar.

Neben den typischen Schmerzen nach Temperaturreizungen deuten folgende Symptome auf eine Parodontitis hin:

  • Mundgeruch (ausgelöst durch Bakterien)
  • Zahnfleischbluten beim Zähneputzen
  • Schwellungen des Zahnfleischs


Die Vorbeugemaßnahmen sind identisch mit den Maßnahmen zur Kariesprophylaxe.

Weitere Ursachen für Zahnschmerzen

Neben Karies und Parodontitis gibt es noch zahlreiche weitere mögliche Schmerzauslöser:

  • Durchbruch von Milch- oder Weisheitszähnen
  • defekte Füllungen
  • beschädigter Zahnersatz (Kronen und Brücken)

Manchmal liegt die Ursache jedoch gar nicht bei den Zähnen selbst. Zahnschmerzen können ein Anzeichen für teilweise sehr ernsthafte Erkrankungen sein. Die Schmerzen strahlen in diesem Fall bis in die Zähne aus:

  • Ohrentzündungen
  • Entzündungen des Gesichtsnervs
  • Herzinfarkt und Angina Pectoris
  • Zahnschmerzen als Begleitsymptom von Migräne
  • Entzündungen des Kieferknochens
  • Fehlstellungen des Kiefers
  • Kieferzysten

Wichtig: Bei Zahnschmerzen sollte man sich in jedem Fall zeitnah in ärztliche Behandlung begeben, um ernste Ursachen auszuschließen. Allerdings sind im Falle von schweren Erkrankungen oftmals noch andere, deutlichere Symptome vorhanden.

Wann zum Zahnarzt?

Wie zuvor erwähnt sollte der Zahnarztbesuch bei akuten Schmerzen in keinem Fall lange aufgeschoben werden. Empfehlenswert ist ein Aufsuchen der Praxis noch am selben Tag.
Sollte dies nicht möglich sein (z. B. abends oder am Wochenende) ist der zahnärztliche Notdienst die geeignete Anlaufstelle. Hier kann eine Akutversorgung stattfinden, bis der Hauszahnarzt wieder geöffnet hat. Notdienste bieten jedoch keine umfassende Behandlung an und ersetzen den regulären Zahnarztbesuch nicht!

Tipp: Zahnersatz zählt zu den kostspieligsten Gesundheitsleistungen. Wer seine Zähne gewissenhaft pflegt, erspart sich eine Menge Ärger sowie Kostenaufwand. Manchmal wird jedoch trotz regelmäßiger Zahnarztbesuche und gründlicher Pflege irgendwann Zahnersatz fällig. In vielen Fällen kann sich daher eine zusätzliche Zahnversicherung lohnen. Am günstigsten sind die Monatsbeiträge für eine private Zahnzusatz dann, wenn man sie im jungen Alter abschließt.

Hausmittel gegen Zahnschmerzen

Bei akuten Zahnschmerzen können rezeptfreie Schmerzmittel Linderung verschaffen (z. B. Paracetamol oder Ibuprofen). Es ist jedoch zu bedenken, dass die Medikamente lediglich das Symptom betäuben, aber nicht die Ursache beheben! Der zeitnahe Zahnarztbesuch bleibt unumgänglich. Schmerzmittel sind außerdem immer nur eine kurzfristige Lösung und sollten keinesfalls über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.

Wichtig: Ist eine Zahnoperation geplant, dürfen zuvor keine Schmerzmittel mit dem Wirkstoff ASS eingenommen werden. ASS wirkt nämlich blutverdünnend.

Kommen wir nun zu den Hausmitteln aus Großmutters Zeiten: Viele Betroffene empfinden Kälte als schmerzlindernd. Ein Eisbeutel oder ein Kühlpad, das auf die Wange gelegt wird, leistet gute Dienste. Um die Haut zu schonen, sollte beides jedoch zuvor in ein Tuch eingewickelt werden. Außerdem hat sich Kühlen im Intervall bewährt, z. B. zwei Minuten Kühlung und anschließend zwei Minuten Pause. Mundspülungen mit Kamillentee oder Salbei wirken antientzündlich. Auch Nelkenöl kann den Zahnschmerz lindern.


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