Panikattacken! Können Betroffene die lähmende Angst jemals besiegen?

Foto: privat

Gesundheit

Wer an einem Freitagnachmittag pünktlich zum Feierabend durch den Großstadt-Trubel tobt, weiß, wie stressig Menschenansammlungen sein können. Dichtes Gedränge, Stimmen aus jeder Richtung, alles wirkt irgendwie unwirklich. Plötzlich breitet sich ein beklemmendes Gefühl in der Brust aus – die Atmung wird flacher!

Schnell schießen einem die Gedanken durch den Kopf: Ich sterbe, ich verliere die Kontrolle oder das muss ein Herzinfarkt sein. Doch oftmals ist es weniger lebensbedrohlich, als es sich anfühlt und wird von den Ärzten mit der Diagnose ICD-10 F41.0 (Panikstörung) abgestempelt.

Circa 40 Prozent der Bundesbürger sind mindestens einmal im Leben davon betroffen, 11 Prozent sogar mehrmals im Jahr, einige davon täglich. Können Betroffene so überhaupt noch ein normales (Arbeits-, Sozial-) Leben führen? Schon, aber gerade bei Menschen, die regelmäßig mit Panikattacken konfrontiert sind, ist der Alltag immens eingeschränkt. Müssen sie sich wirklich von der Angst beherrschen lassen oder gibt es Lösungen?

Sind Psychedelika die Zukunft im Kampf gegen Panikattacken?

Psychedelika wie 1d-LSD könnten laut aktuellen Studien die Lösung sein. Zwar verbindet niemand die psychoaktiven Substanzen mit einer sterilen Klinikatmosphäre, doch das hat sich bereits geändert. Denn Regierungen und Wissenschaftler erkennen vermehrt den Nutzen dieser Substanzen. Gerade die Schweiz nimmt hier eine Führungsrolle ein.

Seit 2012 forscht das Universitätsspital Basel vehement an der positiven Wirkung von Psychedelika auf Depressionen und Angststörungen. Mit Erfolg! Professor Matthias Liechti konnte bereits in mehreren Studien die positive Wirkung dieser Substanzen nachweisen. Er geht zukünftig davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis LSD oder auch Ketamin als Medikamente verschrieben werden. Dass die Umsetzung funktioniert und auch von der Bevölkerung angenommen wird, zeigt das verschreibungspflichtige Marihuana.

Wird es also demnächst Psychedelika legal auf Rezept geben? Davon ist auszugehen. In Anbetracht dessen gilt es noch einmal hervorzuheben, dass Psychedelika und Co. nicht grundsätzlich mit gesetzlichen Verboten belegt sind. Teilweise sind diese bereits legal erhältlich. Für Betroffene von Panikattacken könnte dieser Schritt zukünftig der Weg aus der Angst sein.

Panikattacken sprichwörtlich in Luft auflösen

Schon die alten indischen Yogis wussten um die Wirksamkeit von Entspannungstechniken auf unseren menschlichen Körper. So nutzen sie beispielsweise die Pranayama Atmung, um Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen und dehnen ihren Körper in unterschiedlichen Yoga-Praktiken, um die Lebensenergie fließen zu lassen. Diese Techniken haben sich heutzutage auch vermehrt ihren Weg in die westliche Welt gebannt.

Als Beispiel in puncto Atemübungen gilt der Niederländer WimHof. Praktizierende atmen 30- bis 40-mal tief ein und wieder aus. Nach dem letzten Ausatmen halten sie die Luft für 30 Sekunden bis zu zwei Minuten an, atmen danach tief ein und halten die Luft für 15 Sekunden. Danach atmen Praktizierende vollständig aus – dieser Vorgang wird zwei- bis dreimal wiederholt.

Die Wirkung der WimHof Atmung ist wissenschaftlich belegt und hilft nicht nur bei Depressionen und Angststörungen, sondern auch bei folgenden Krankheiten:

• Infektanfälligkeit
• Migräne
• Hauterkrankungen
• Gelenkbeschwerden

Besonders die tiefe Atmung kann direkt auf das autonome Nervensystem wirken und den Körper dazu bringen, den Entspannungszustand zu aktivieren. Es ist wichtig, diese Techniken regelmäßig zu üben, damit sie bei Bedarf effektiv eingesetzt werden können.

Fazit – Die Forschung bleibt am Ball

Insgesamt zeigt sich, dass es sowohl traditionelle als auch bahnbrechende Ansätze gibt, um Panikattacken effektiv zu bekämpfen. Egal, ob durch den Einsatz von Psychedelika, die sich in klinischen Studien als potenziell hilfreich erwiesen haben, oder durch bewährte Atem- und Entspannungstechniken - es gibt Hoffnung für Menschen, die von dieser lähmenden Angst betroffen sind.

Es ist wichtig zu betonen, dass jeder Mensch individuell ist und daher unterschiedliche Therapieansätze benötigt. In jedem Fall sollte eine professionelle medizinische Beratung in Anspruch genommen werden. Wir können gespannt sein, welche positiven Nachrichten die Forschung auf diesem Gebiet noch für uns parat hält.


Anzeige


Kleinanzeigen inserieren in der Zeitung


Medienberatung für gestaltete Anzeigen


Mediadaten Verlag Zeitung NRW Steinfurt