Hautausschläge, eine erhöhte Müdigkeit sowie ein allgemeines Unbehagen können unterschiedliche Ursachen haben. Besonders belastend ist es für Betroffene jedoch, wenn zahlreiche Tests und Untersuchungen erfolglos waren und keinen Ursprung finden konnten. Unerklärliche Symptome oder Beschwerden werden häufig als Autoimmunreaktion oder Auswirkungen der Psyche abgestempelt.
In manchen Fällen mag das natürlich zutreffen, pauschalisieren können wir diese Annahmen aber nicht. Zumal es unzählige Möglichkeiten und Ursachen für körperliche Beschwerden geben kann. Eine Ursache, die viele Menschen nicht berücksichtigen, ist die der Leitungswasserqualität. In Deutschland gehen wir davon aus, dass das Trinkwasser eine ausgezeichnete Qualität aufweist. Das stimmt auch in den meisten Fällen, jedoch zeigt die Realität, dass es immer wieder zu verschmutztem Leitungswasser kommt.
Wo können Verunreinigungen entstehen?
Verunreinigungen entstehen in den meisten Fällen, bevor das Wasser in den Wasserwerken aufbereitet wird. Aufgrund der umfangreichen und komplexen Aufbereitungsprozesse wird ein Großteil der Belastungen herausgefiltert. Das führt dazu, dass unser Trinkwasser in Deutschland sauber, sicher und keimfrei ist. Gelegentlich, um genauer zu sein, fast nie, lassen sich Verunreinigungen nicht gänzlich herausfiltern. Dies ist mehrheitlich dann der Fall, wenn sich Arzneimittelrückstände im Wasser befinden. Ein Grund, warum Medikamentenreste oder abgelaufene Arzneimittel niemals über die Toilette entsorgt werden sollten. Da die Wasserwerke jedoch stets mit strengen und engmaschigen Qualitätskontrollen einhergehen, kann eine Verunreinigung oftmals ausgeschlossen werden.
Anders verhält es sich aber bei den hausinternen Wassersystemen. Kommt es hier zu Verschmutzungen, werden wir darüber nicht informiert. Über Verunreinigungen innerhalb der Wasserwerke informiert hingegen das Gesundheitsamt. Verunreinigungen in den eigenen vier Wänden sind keine Seltenheit, insbesondere bei älteren Gebäuden nicht. Dies liegt vordergründig an den verbauten Rohr- und Wasserleitungen. Blei- sowie asbesthaltige Materialien finden wir heutzutage noch in zahlreichen Gebäuden; gleiches gilt für verzinkte Rohre.
Diese Materialien weisen gesundheitsschädliche Eigenschaften auf. Über die Jahre kann sich das Material auflösen und Partikel in unser Trinkwasser leiten. Das Gefährliche daran ist, dass die Verschmutzungen sowohl farblos als auch geruchslos sind. Erst, wenn gesundheitliche Beschwerden wie Hauterkrankungen und Hautreizungen auftreten, die nicht erklärbar sind, wird der Fokus auf das Leitungswasser gelegt.
Bereits den kleinsten Verdacht sollten wir zum Anlass nehmen und das Wasser testen lassen. Das ist weder zeitintensiv noch aufwendig. Wer mag, kann aus unterschiedlichen Testpaketen auswählen und den für sich passenden Wassertest anfordern. Dieser enthält Anleitungen sowie Hilfsmittel für die sichere Probenentnahme. Sobald die Wasserprobe entnommen wurde, muss sie an ein Fachlabor gesendet werden. Hier wird das Leitungswasser auf sämtliche Belastungen und Verunreinigungen getestet. Im Anschluss der erfolgreichen Überprüfung übersendet das Labor einen umfangreichen Testbericht. Dieser ist leicht verständlich und zeigt auf, ob Belastungen vorliegen und ob Grenzwerte überschritten wurden.
Typische gesundheitliche Beschwerden
Typische Beschwerden oder Symptome gibt es nicht. Das liegt insbesondere an den verschiedenen Arten von Verunreinigungen. Überdies beeinflusst die Wassermenge die Ausprägung möglicher Symptome stark. Eine Verschmutzung durch Legionellen etwa geht mit schweren Erkrankungen der Atemwege, hin zu einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung einher. Liegt jedoch eine leichte Belastung durch Keime oder Bakterien vor, können Magen-Darm-Beschwerden die Folgen sein. Ebenfalls möglich sind Verschlechterungen der Zahngesundheit, welche mit einem Rückgang des Zahnfleisches, Entzündungen sowie Mundgeruch einhergehen können. Sind die Beschwerden lang anhaltend und kann keine Ursache gefunden werden, sollte ein Wassertest erfolgen.