Abnehmen ist in westlichen Industrieländern seit Jahrzehnten ein beliebtes und viel diskutiertes Thema. Immer noch stehen jede Woche neue Rezept- und Konzeptideen in den Zeitschriften und weiterhin werden Extremdiäten mit hoher Eindimensionalität angeboten. Dabei wissen wir alle, dass diese höchst ungesund sind und man über den Jo-Jo-Effekt bald wieder an seinem Ausgangsgewicht und darüber hinaus angekommen ist. Moderne Mittel setzen auf andere Effekte. Sie sind jedoch keine Alternative zu einer gesunden Ernährung.
Die Magenoperation
Eine Magenoperation ist für viele Menschen mit starkem Übergewicht (Adipositas) die einzige Lösung, wenn die bisherigen Abnehmversuche nicht das gewünschte Ergebnis gebracht haben. Es geht beim Verlieren der Pfunde nicht nur darum, schlanker auszusehen und von der Umwelt besser akzeptiert zu werden. Es ist auch wichtig, dass der ganze Körper entlastet wird und beweglicher ist. Das fördert die Gesundheit, denn starkes Übergewicht belastet den Rücken, der es tragen beziehungsweise im Gleichgewicht halten muss, sowie Hüfte, Beine und Füße. Auch das Herz-Kreislauf-System arbeitet besser.
Häufig haben Adipositas-Patienten einen jahrelangen Marathon mit den unterschiedlichsten Diäten hinter sich. Ein Arzt wird immer zu einem gesünderen Lebensstil raten, aber eine Operation zur Magenverkleinerung kann in extremen Fällen helfen. Anschließend essen die Patienten nur noch sehr kleine Portionen und sind schnell satt. Die nötigen Vitamine und Mineralstoffe, die dadurch nicht aufgenommen werden, werden ein Leben lang substituiert. Doch sollten die Betroffenen darauf achten, den Magen nicht nach und nach erneut auszudehnen.
Neue Forschungsansätze
Inzwischen hat sich der Markt in Sachen Abnehmprodukte stark weiterentwickelt. Allerdings gibt es Hürden. So waren die berühmten Spritzen, die derzeit so schwer zu beschaffen sind, ursprünglich für Diabetiker gedacht. Da man aber damit Pfunde verliert, begann ein Wettlauf aller abnehmwilligen Menschen. Das Ergebnis: Die hohe Nachfrage kann aktuell von den Herstellern nicht mehr befriedigt werden. Vielleicht kommen eines Tages entsprechende Tabletten heraus, die zudem einfacher in der Handhabung sind.
Etwas ausgefallen ist dagegen eine Kapsel, die mehrmals täglich geschluckt wird. Sie vibriert im Magen und suggeriert auf diese Weise mehr Fülle, sodass schneller ein Sättigungsgefühl eintritt. Auch sollen eines Tages schluckbare Magenballons erhältlich sein. Eine weitere Idee der Forscher: Braunes Fettgewebe, das gesünder ist, soll von einem gesunden Menschen genommen und transplantiert werden. Nicht zuletzt wird eine Umstellung des Darmmikrobioms diskutiert. Dass die KI auch in die Medizinbranche einzieht, kann kaum verwundern. Hier wird an virtuelle Realität gedacht, eine Möglichkeit der Motivation.
Gesünder leben
Diverse dieser Maßnahmen lassen sich in Zukunft sicher auch kombinieren. Die Umstellung auf einen gesunden Lebensstil bleibt davon allerdings unberührt. Jeder sollte versuchen, im Alltag gesünder zu essen und sich mehr zu bewegen. Adipositas-Patienten fällt dies sehr schwer. Aber es führt mit oder ohne OP kein Weg daran vorbei, denn auch nach einer Operation ist es unumgänglich, viele Vitalstoffe und wenig Ungesundes zu sich zu nehmen. Zucker sollte dabei weitestgehend vermieden werden, er ist nicht nur für Diabetiker eine gefährliche Zutat.
Fazit
In Deutschland ist bereits jeder Zweite in der roten Zone von Übergewicht und Adipositas. Auch viele Kinder und Jugendliche sind betroffen, das sind alarmierende Zahlen. Daher ist die Forschung und Entwicklung diverser Abnehmunterstützungen so enorm wichtig.