Vasektomie: Definition, Vorteile und Nachteile der dauerhaften Verhütung

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Gesundheit

Wenn eine Familienplanung aus- oder abgeschlossen ist, ziehen viele Männer die Option einer dauerhaften Verhütung in Betracht. Eine solche Verhütungsmethode ist die Vasektomie, der sich alleine in Deutschland jedes Jahr zwischen 30.000 und 50.000 Männer unterziehen. Im Vergleich zu anderen Methoden ist eine Vasektomie sehr sicher und nur mit einem Komplikations-armen chirurgischen Eingriff verbunden. Was genau kann man aber unter einer Vasektomie verstehen und was sind die Vor- und Nachteile eines solchen Eingriffs?

Was versteht man unter Vasektomie?

Der Begriff Vasektomie leitet sich aus den lateinischen Wörtern "Vas" für Samenleiter und "ektomie" für Herausschneiden und lässt somit keine Fragen offen, was bei der Operation geschieht. Beide Samenleiter werden operativ durchtrennt, wodurch Spermien nicht mehr in das Ejakulat gelangen können und eine Schwangerschaft unmöglich wird. Der Eingriff findet meist unter einer örtlichen Betäubung statt, bei dem der Patient in einen leichten Dämmerzustand versetzt wird und dauert etwa 30 Minuten.

Der Arzt öffnet die über den Samenleitern liegende Haut und entnimmt aus beiden Samenleitern jeweils ein kleines Stück von 2 bis 3 cm Länge. Zum Schluss werden die Samenleiter mit einer Naht oder Hitze verschlossen. Weitere Informationen unter folgendem Link: Was ist eine Vasektomie?

Zeugungsunfähigkeit tritt erst nach bis zu drei Monaten ein

Die meisten Männer, die sich einer Vasektomie unterziehen, können nach dem Eingriff direkt wieder nach Hause gehen. Auch wenn es sich nur um einen kleinen Eingriff handelt – Die ersten Tage nach der Operation sollte auf starke körperliche Belastung verzichtet werden, um eine optimale Wundheilung zu gewährleisten. Eine Woche nach dem Eingriff ist der gewohnte Tagesablauf wieder uneingeschränkt möglich.

Wichtig zu beachten ist, dass die Zeugungsfähigkeit nach der Operation nicht unmittelbar eintritt. Bis die letzte Samenzelle aus dem Fortpflanzungssystem ausgespült wurde, können noch bis zu drei Monate vergehen. Endgültige Klarheit gibt am Ende dieser drei Monate ein sogenanntes Spermiogramm, bis dahin sollte weiterhin auf geeignete Verhütungsmittel zurückgegriffen werden. Weiterführende Informationen zum Thema und wichtige Quellen lassen sich hier finden.

Was ist, wenn sich nach einer Vasektomie dennoch ein Kinderwunsch entwickelt?

Eine Vasektomie kann prinzipiell wieder rückgängig gemacht werden, wobei die Chance einer Wiedererlangung der Zeugungsfähigkeit im Laufe der Zeit, bzw. je länger der Eingriff zurückliegt, abnimmt. Das entsprechende Verfahren, um die Funktionsfähigkeit der Samenleiter wiederherzustellen, die sogenannte Vasovasostomie, ist allerdings aufwändiger als eine Vasektomie und wird unter Vollnarkose durchgeführt. Um den Samenfluss wieder zu ermöglichen, werden die Samenleiterenden wieder durchgängig gemacht und miteinander verbunden. In bis zu 95 Prozent der Fälle ist eine Vasovasostomie erfolgreich.

Vorteile einer Vasektomie

Der größte Vorteil ist die sichere und vor allem dauerhafte Zeugungsunfähigkeit – eine Vasektomie zählt zu den sichersten Verhütungsmethoden, die es gibt. Zum Vergleich: Der sogenannte Pearl-Index, der die Sicherheit von Verhütungsmitteln angibt, liegt bei einem Kondom bei 2 bis 12, eine Vasektomie hingegen bei nur 0,1. Zudem ist die Vasektomie komplikationsarm und kann im Gegensatz zur Sterilisation bei Frauen zu 90 Prozent wieder rückgängig gemacht werden. Auch die Potenz bleibt erhalten, da eine Vasektomie keinerlei Einfluss auf den Hormonhaushalt oder das Lustempfinden von Männern hat.

  • sichere und dauerhafte Lösung
  • komplikationsarmer Eingriff
  • lässt sich zu 90 Prozent rückgängig machen
  • Hormonhaushalt, Potenz und Lustempfinden werden nicht beeinträchtigt

Nachteile einer Vasektomie

Neben den Vorteilen gibt es in einigen seltenen Fällen auch Nachteile, die eine Vasektomie mit sich bringen kann. Dazu zählen vor allem dauerhafte Schmerzen im Hodenbereich oder auch einseitige Empfindungsstörungen an Händen oder Füßen. Für Betroffene, die unter diesen seltenen Erscheinungen leiden, kann das auf Dauer eine seelische Belastung darstellen.

  • in seltensten Fällen Schmerzen im Hodenbereich oder Empfindungsstörungen
  • seelische Belastung

Zahlen und Fakten

  • Mit einer Sicherheit von 0,1 Punkten im Pearl-Index zählt Vasektomie zu den sichersten Verhütungsmethoden.
  • In Deutschland verhüten etwa 5 Prozent der Männer durch Vasektomie, in anderen Ländern, etwa in Kanada, sind es 22 %.
  • Die meisten Männer, die sich für eine Vasektomie entscheiden, sind zwischen 36 und 37 Jahre alt und haben im Schnitt 1,9 Kinder.

Weitere Informationen zum Thema Vasektomie finden sich hier .

Ist eine Vasektomie sicher?

Insgesamt ist eine Vasektomie ein risikoarmer Eingriff und stellt eine sichere, dauerhafte Verhütungsmethode für den Mann dar.

Was kostet eine Vasektomie?

Die Kosten einer Vasektomie, die im Schnitt zwischen 400 und 600 Euro liegen, werden in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen, sondern müssen vom Patienten selbst gezahlt werden.

Kann Vasektomie zu Prostatakrebs führen?

Bislang gibt es keine wissenschaftlichen Hinweise, die auf ein erhöhtes Prostatakrebs-Risiko hindeuten.


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