Schulbetreuung als gute Chance für Quereinsteiger

Hat den Schritt in die Schulbetreuung nicht bereut: Steffi Kaulingfrecks mit Bruni Dierkes-Zumhasch, die für den Bereich Berufliche Bildung beim Jfd zuständig ist, und Fachbereichsleiterin Jugendhilfe / Schule, Corina Friedrichs (v.l.). Foto: Jfd Rheine

Karriere & Beruf

Rheine / Kreis Steinfurt. Sich mit 55 Jahren beruflich noch einmal komplett verändern? Steffi Kaulingfrecks aus Wettringen hat es gewagt. „Ich habe lange im Einzelhandel gearbeitet und mich im vergangenen Jahr dazu entschieden, etwas Neues auszuprobieren“, erzählt sie.

Ausschlaggebend sei dabei die Pflege eines Angehörigen gewesen. Den Tipp gab ihr eine Freundin, die bereits beim Jfd tätig ist. „Sie wusste, dass mein ursprünglicher Berufswunsch früher eigentlich Erzieherin war“, erinnert sie sich. Und so bewarb sie sich beim Jugend- und Familiendienst e.V. (Jfd) in der Schulbetreuung in der offenen Ganztagsschule. Bereut hat sie den Wechsel nicht – im Gegenteil. Sie fühlt sich sehr wohl in ihrem neuen Berufsfeld. Im Moment ist sie als Springerin in der Ludgerischule in Neuenkirchen und in der Ludgerusschule in Wettringen eingesetzt. „Ich habe in beiden OGS-Teams ganz tolle Kolleginnen, die immer ein offenes Ohr für mich haben und die mich super unterstützen bei Fragen oder Unsicherheiten“, schwärmt Steffi Kaulingfrecks.

Um das nötige Rüstzeug für die Arbeit mit Kindern zu bekommen, bietet der Jfd bereits seit mehr als 15 Jahren Fort- und Weiterbildungen in diesem Bereich an. Mittlerweile ist er Träger zahlreicher Offenen Ganztagsschulen in Horstmar, Metelen, Wettringen, Neuenkirchen und Rheine, vorwiegend im Grundschulbereich, aber auch in den Klassen 5 und 6. Der Bedarf ist seitdem stark angestiegen. Somit fehlt es oft an qualifiziertem Personal; der Fachkräftemangel macht sich auch hier bemerkbar. „Viele, die sich bei uns vorstellen, meinen, das die Betreuung von Kindern in der OGS ja nicht so schwer sein könne und wer eigene Kinder habe, könne auch in der Schulbetreuung arbeiten“, gibt Corina Friedrichs einen kleinen Einblick in die Bewerbungsgespräche. Die Fachbereichsleiterin Jugendhilfe / Schule kann jedoch über diese landläufige Meinung nur den Kopf schütteln. „Die Kinder werden im offenen Ganztag nicht nur betreut, sondern in Kooperation mit der Schule individuell gefördert. Durch die Grundlagenschulung und Basisqualifikation werden die Mitarbeiter auf diese verantwortungsvolle Tätigkeit gut vorbereitet. Wir tragen dabei auch die Kosten für die Fort- und Weiterbildung unserer Betreuungskräfte“, betont sie.

An diesem Punkt setzen die Kurse an. „Uns steht ein vielschichtiges Dozententeam für die Grundlagenschulung für Ergänzungskräfte zur Verfügung“, sagt Bruni Dierkes-Zumhasch, die für die Berufliche Bildung beim Jfd zuständig ist. „Normalerweise starten wir im September / Oktober jedes Jahr einen Kurs, der dann im Frühjahr des Folgejahres mit der Vergabe der Zertifikate abschließt. Aktuell schließen wir zwei Kurse ab. Das zeigt, wie groß das Interesse und auch der Bedarf an Qualifizierung für den Ganztag ist“, deutet sie die Wichtigkeit an.

Unter anderem werden Themen wie Entwicklungspsychologie, Erste Hilfe, rechtliche Grundlagen, Kinderschutz sowie Spiel- und Förderangebote behandelt. Neben theoretischem Wissen gibt es viele praxisorientierte Workshops, die viel Spaß machen. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten im Kurs auch vielfältiges pädagogisches Handwerkszeug, um ein eigenes Angebot für eine Kindergruppe durchzuführen. Sie erarbeiten eigenständig dieses Projekt und reflektieren im Abschlusskolloquium ihre Arbeit“, gibt sie einen Einblick in das Seminar.

Steffi Kaulingfrecks gesteht, dass das Erstellen dieser Arbeit anfangs mit etwas Verunsicherung verbunden war. „Das hat sich aber ganz schnell verflüchtigt, denn man bekommt von allen Seiten Unterstützung“, teilt sie mit. Sie mache gerne etwas mit Musik und Rhythmus, sodass diese Elemente auch in ihrem Konzept zu finden sind.

Das Seminar ist anerkannt sowohl vom Ministerium für Schule und Weiterbildung als auch vom Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration. Es bietet eine gute Möglichkeit, vor allem als Quereinsteigerin oder Quereinsteiger, ein neues Tätigkeitsfeld zu betreten. Eine Qualifizierung für Ergänzungskräfte in der OGS startet wieder am 26. September, ein Infotreffen dazu findet am Donnerstag (8. September) statt. Weitere Infos gibt es bei Bruni Dierkes-Zumhasch unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder unter 05971 / 91448191.

Wer für sich eine Perspektive in diesem Bereich sieht, meldet sich gerne bei Corina Friedrichs unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder unter 05971 / 91448140.


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