FH Steinfurt: Umweltdaten in der Praxis sammeln

Hat alles funktioniert? Direkt vor Ort in Wettringen werteten die Studierenden ihre aufgenommenen Umweltdaten aus. Foto: FH Münster/Michelle Liedtke

Klima & Umwelt

Steinfurt. Hoch hinaus ging es für zehn Wetterstationen, die Maschinenbaustudierende der FH in Steinfurt selbst gebaut haben. Denn in den Seminaren Erlerntes anzuwenden, soll Spaß machen, ist Prof. Dr. Artur Komainda überzeugt.

Statt einer Klausur gab es für die Teilnehmenden seines Bachelormoduls Digitaltechnik eine praktische Hausarbeit, deren Praxis-tauglichkeit die Studierenden auf einem Versuchsfeld in Wettringen getestet haben – unter Einsatz von Heliumluftballons, Karabinerhaken und Laptops.

Aufgabe der Studierenden war es, eine Sensoreinheit zu bauen, die Umweltdaten wie Luftdruck, -temperatur und -feuchtigkeit misst. Dafür hatten sie einen Materialkasten mit Kabeln, LEDs, Sensorik, Widerständen und Co. zur Verfügung. „Alle Studierenden mussten eine eigene Einheit bauen und sie so programmieren, dass sie Daten aufnimmt, speichert und ausgelesen werden kann“, so Komainda.

Die eigentliche Prüfung hatte bereits im Treppenhaus der Hochschule stattgefunden. Die in den verschiedenen Höhen gemessenen Daten sollten die Studierenden grafisch darstellen und auf Plausibilität prüfen. „Doch wir wollten die Wetterstationen natürlich auch noch draußen einsetzen“, sagt der Hochschullehrer für Mehrkörpersimulation und Robotik. Dafür ging es nach Wettringen auf einen Versuchsacker. Zweimal musste der Termin verschoben werden, denn der Wind war zu stark – beim dritten Anlauf spielte das Wetter mit.

Für die Messungen hat Diplom-Ingenieur Jürgen Lux vom Labor für Mehrkörpersimulation und Robotik zwei Ballons mit einem Durchmesser von fast eineinhalb Metern, eine Heliumkartusche und eine Genehmigung bei der Bezirksregierung besorgt – denn die ist nötig, um Wetterstationen an Ballons zu befestigen und in bis zu 100 Metern Höhe Umweltdaten aufzunehmen. „Es ist spannend, was die Studierenden aus der Aufgabenstellung gemacht haben“, so Komainda. So individuell wie die Problemlösungen sind auch die Gehäuse.

Denn um vom Ballon getragen zu werden, dürfen diese nicht mehr als 200 Gramm wiegen. So kommen Schraubendosen, Pralinenverpackungen oder auch Kartons im FH-Design zum Einsatz. „Es ist schön, dass uns bei der Umsetzung so freie Hand gelassen wurde“, sagt Student Jannis Appelbaum, der als kleines Extra eine Kamera mit verbaut hat. „Nachdem man daran getüftelt hat, ist es auf dem Feld umso interessanter zu sehen, dass die Sensoreinheit in der Praxis funktioniert.“


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