Emsdetten. Am 19. Juni hat die Biologische Station Kreis Steinfurt bei einer Fahrradtour die Blühwiesen im Emsdettener Stadtgebiet einmal genauer untersucht und den Verantwortlichen Dajana Prinz (Umweltmanagerin der Stadt Emsdetten) sowie Ralf Deupmann (Baubetriebshof der Stadt Emsdetten) vereinzelt Tipps in Bezug auf Pflege, Bewässerung und Schnitt an die Hand gegeben.
Speziell ging es um die 24 Blühwiesen auf etwa 10.000 m2, die im Herbst 2022 im Stadtgebiet angelegt wurden. Hierbei handelte es sich um eine Förderung der europäischen Union unter Einsatz von Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), die sich aus dem Projektaufruf „Förderprogramm Grüne Infrastruktur“ im Rahmen des Programmes REACT-EU (Recovery Assistance for Cohension and the Territories of Europe) ergab. Dieses Projekt wurde als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die COVID-19-Pandemie gefördert. Insgesamt stellte Annika Tiessen von der Biologischen Station Steinfurt den besuchten 24 Emsdettener Blühwiesen ein gutes Zeugnis aus.
Im letzten Jahr sind die Flächen mit Regiosaatgut eingesät worden. Die Flächen zeichnen sich zurzeit insbesondere durch Mohn- und Kornblumenblüte aus. Vereinzelt kommen Arten wie der gelbblühende Kleinköpfige Pippau hinzu. Mit einem geschulten Auge lassen sich auch Arten der Roten Liste bewundern – hier ist zum Beispiel die Heidenelke zu nennen. Viele mehrjährige Arten sind bereits an den Blattrosetten erkennbar.
Um blühende Kräuter zu fördern und Gräser einzudämmen werden die Flächen, in Abhängigkeit von der Witterung, gemäht – die meisten dieser Kräuter sind Lichtkeimer und würden im hohen Gras nicht wachsen. Werden die Pflanzen während der Blühphase gemäht, blühen sie übrigens häufig ein zweites Mal. Aufgrund der aktuellen Trockenheit werden die Flächen aber vorerst nicht gemäht Im gesamten Stadtgebiet gibt es weitaus mehr als die 24 Blühwiesen.
Die Stadt Emsdetten verfolgt vor allem das Ziel, Nahrungs- und Fortpflanzungshabitate für Kleinsäuger, Insekten und Vögel zu schaffen. Somit wird einer Vielzahl von Wildbienen, Schmetterlingen und anderen nektarsuchenden Insekten ein breit gefächertes und langfristiges Nahrungsangebot geboten. Die Blühwiesen bieten nicht nur etlichen Kleintieren ein Zuhause, sondern dienen auch weiterhin den Menschen vor Ort als Erholungs- und Wohlfühlort. Nebenbei verringert sich der CO2-Anteil in der Luft und der CO2-Fußbadruck wird durch die Blühwiesen ein wenig kompensiert.