Burgsteinfurt. „Die Zeichen stehen auf Neuanfang“, sagt Tobias Jürgens. Er ist Leiter des Kindertreffs „Die Kiste“ und freut sich, dass die in katholischer Trägerschaft liegende Einrichtung für Mädchen und Jungen von sechs bis zwölf Jahren tatkräftig Unterstützung erhält – und zwar von Kindern für Kinder.
Jürgens, Familienvater und Erzieher zugleich, weiß aus privater und beruflicher Erfahrung, wie spannend es ist, Kinder in ihrem Streben nach Selbstständigkeit, Anerkennung und Übernahme von Verantwortung fördern zu können. Das ist das Ziel der neuen Initiative in der „Kiste“.
Fünf, aufgrund ihres Alters bereits aus der Zielgruppe ausgeschiedene Besucher der Kiste, die dort sozusagen groß geworden sind, sollen in die Arbeit integriert werden. Die Idee hatten die Kinder. Sie wollten dem Treff gerne treu bleiben. So ist zusammen mit Tobias Jürgens und Kevin Brandt der Vorschlag aufgegriffen worden, ein ehrenamtliches Mitarbeiterteam zu gründen und zu schulen. Die Aufgaben reichen von Süßigkeiten verkaufen, Spiele zu sortieren, neue Aktionen zu planen oder über Anschaffungen und Veränderungen zu diskutieren. „Wegweiser“ zu basteln, so erklärt Jürgens, basiert auf Teilhabe und darin, gemeinsame Werte zu erarbeiten und Emotionen zu entwickeln, die man auf einzelne Begriffe und eine bestimmte Auswahl herunterbrechen kann. Jürgens: „So stehen die aufgestellten Wegweiser für all das, was man mit der Kiste verbindet.“ Sie sollen es auch neuen Kindern und Eltern ermöglichen, die Einrichtung als Ort für Begegnungen, Spaß, Unterhaltung und Zusammenhalt nicht nur zu verstehen, sondern auch buchstäblich sehen und begreifen zu können. Die Schilder würden zudem das erarbeitete Empowerment ausdrücken, Kinderrechte nicht nur zu besprechen, sondern sie erlebbar zu machen.
Das neue Team soll in die Lage versetzt werden, Streitigkeiten zu schlichten. „Wegweisen und weise sein, mutig genug und dennoch neugierig sein, Wege zu gehen. Darum geht es in dem Projekt“, so Jürgens.
