Alessandro Bico holt sich auf der Nordschleife seinen zweiten Saisonerfolg

Foto: Porsche 911 GT3 Cup (Esports), Porsche TAG Heuer Esports Supercup, Nürburgring (D), Alessandro Bico (I), #77 Williams Esports

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Stuttgart. Erbitterte Windschattenduelle und viel Drama auf der Strecke prägten den achten von zehn Saisonläufen des Porsche TAG Heuer Esports Supercup. Er führte das 30 Porsche 911 GT3 Cup starke Teilnehmerfeld auf den Grand-Prix-Kurs und die Nordschleife des Nürburgrings.

Alejandro Sánchez, als Tabellenfünfter auf dem Eifelkurs angetreten, legte den Grundstein für seinen Sprint-Erfolg im Qualifying: Der Spanier aus dem Team Stormforce Racing ART sicherte sich die Pole Position vor dem 2020er PESC-Meister Sebastian Job und dem Rookie-Fahrer Luca Kita (Urano eSports) aus Deutschland. Nach dem Start auf der 24-Stunden-Streckenvariante bogen sie in dieser Reihenfolge auf die Nordschleife ab und kamen nach drei Runden so auch ins Ziel. Unterdessen hatte sich der Brite Charlie Collins an seinem US-amerikanischen VRS Coanda-Teamkollegen Zac Campbell und dem Italiener Moreno Sirica vorbei auf die siebte Position vorgekämpft. Der Williams Esports-Fahrer wurde Achter und durfte sich damit über die Pole Position für das Hauptrennen freuen: Die ersten Acht des Sprint nahmen den Vierrundenlauf wie immer in umgekehrter Reihenfolge auf.

Dort gab der als Dritter gestartete Bico früh den Takt an. Der Sieger des Sprintrennens von Spa setzte sich eingangs der zweiten Runde an die Spitze und verteidigte sie mit Händen und Füßen gegen einen mächtig drängelnden Yohann Harth (Stormforce Racing ART). Auf der langen „Döttinger Höhe“ kam es dabei zu spannenden Windschattenduellen, die sich in der Schlussrunde zuspitzten. Bico behielt jedoch die Nerven und die Nase trotz eines Schubsers denkbar knapp vorne: Er passierte die Ziellinie exakt 0,043 Sekunden vor dem Franzosen. Rang drei ging an Maximilian Benecke. Der Deutsche aus dem Team Mouz kam von Startplatz neun und hielt sich geschickt aus allen Rangeleien heraus. Sein Landsmann Luca Kita wurde Vierter und gewann erneut die Rookie-Wertung.

Sebastian Job hingegen blieb das Pech auch auf dem Nürburgring treu: Als der Brite aus dem Team Oracle Redbull Racing Esports mit Sirica um Rang drei kämpfte, drehte ihn Sánchez beim Anbremsen von Kurve 1 von der Strecke. Auch Sirica fiel zurück. Hiervon profitierte unter anderem Altus Esports-Fahrer Jordan Caruso: Der aktuelle Tabellenführer rückte um drei Positionen bis auf Rang sieben vor. Dabei profitierte der Australier auch davon, dass viele seiner Meisterschaftsrivalen wie Campbell, Sánchez, Collins und Titelverteidiger Diogo Pinto aus Portugal (Team Redline) auf der Nordschleife schwach abschnitten.

Ex-Porsche Junior Ayhancan Güven gewinnt ersten Allstars-Lauf

Die Content Creator aus der Simracing-Szene erhielten auf der Nürburgring-Nordschleife prominente Verstärkung: DTM-Fahrer Ayhancan Güven aus der Türkei und der neue Porsche-Junior Bastian Buus aus Dänemark verstärkten das Feld. Beide besitzen auch Esports-Erfahrung. Güven, selbst von 2020 bis 2021 Porsche-Junior, sicherte sich direkt die Pole Position und fuhr mit dem digitalen 911 RSR einen ungefährdeten Sieg im Sprintrennen heraus. Platz zwei ging an US-Boy Casey Kirwan vor Buus und Pablo „ThePulpoLopez“ López aus Spanien.

Wie immer reihten sich die Allstars für das zweite Rennen in umgekehrter Reihenfolge des vorherigen Zieleinlaufs auf. Güvens Aufholjagd vom Ende des Starterfelds endete in der ersten von drei Runden nach einem Fremdkontakt. Kirwan kehrte aus dem ersten Umlauf durch die „Grüne Hölle” bereits als Fünfter zurück, musste nach einem Fahrfehler in der „Hatzenbach“ aber Buus passieren lassen. Dieser legte in Runde zwei einen Dreher im „Karussel“ hin und gab auf. So nutzte der US-Amerikaner Tyson „Quirkitized“ Meier die Gunst der Pole Position und fuhr einen ungefährdeten Sieg vor dem Tschechen Jaroslav „Jardier“ Honzik ein. Kirwan konnte López mit einer robusten Schlussattacke noch vom dritten Rang verdrängen, gab ihm diese Position aber vor der Ziellinie freiwillig wieder zurück.

Nächste Station: Der Circuit des 24 Heures in Le Mans

Auch der nächste digitale Austragungsort des Porsche TAG Heuer Esports Supercup ist bekannt für sein berühmtes 24-Stunden-Rennen: Der neunte und vorletzte Saisonlauf findet auf dem Circuit des 24 Heures im französischen Le Mans statt. Am 20. Mai absolvieren die 30 Teilnehmer dort mit ihren virtuellen Porsche 911 GT3 Cup einen Sprint über drei und das Hauptrennen über sechs Runden. Im Vorprogramm geht erneut ein rundes Dutzend Content Creator aus der Esport-Szene im Porsche 911 RSR an den Start. Mit ihnen beginnt ab 20 Uhr (MESZ) der Live-Stream auf www.twitch.com/porsche und https://www.youtube.com/@Porsche. Der Porsche TAG Heuer Esports Supercup ist dann gegen 21:15 Uhr an der Reihe.

Stimmen nach dem Rennen

Alessandro Bico (I/Williams Esports): „Das war verrückt! Vor der langen Gerade lag ich nur 0,6 Sekunden vor Yohann Harth. Ich war mir nicht sicher, dass ich die Position behaupten kann. Aber ich habe alles dafür gegeben! In der letzten Kurve bekam ich dann noch einen Schubser von hinten und fürchtete, dass ich das Auto verlieren würde. Nach meinem Rookie-Jahr bin ich sehr glücklich, wie es in dieser Saison für mich läuft. Mein Team unterstützt mich wirklich gut.“

Yohann Harth (F/Stormforce Racing ART): „In der letzten Runde habe ich alles versucht, dabei ist mir ein kleiner Fehler passiert. Aber ich freue mich sehr über mein drittes Podiumergebnis bei einem PESC-Hauptrennen.“

Maximilian Benecke (D/Mouz): „Ehrlich gesagt, hatte ich auch viel Glück, denn einige Fahrer vor mir sind kollidiert und zurückgefallen. Aber das Ergebnis nehme ich trotzdem gerne mit. Angesichts meiner Performance heute ist das ein gutes Resultat und es kommt zur rechten Zeit – in der Meisterschaft sah es für mich nicht so gut aus, ich muss da auch an meine Lizenz denken. Ich habe versucht, im Windschatten der Vorderleute zu bleiben, und darauf gehofft, dass solche Dinge wie heute passieren würden."

Ergebnisse

Nürburgring Grand-Prix-Kurs und Nordschleife (D), Sprintrennen
1. Alejandro Sánchez (E/Stormforce Racing ART)
2. Sebastian Job (UK/Oracle Red Bull Racing Esports)
3. Luca Kita (D/Urano eSports)
4. Cooper Webster (AUS/Oracle Red Bull Racing Esports)
5. Yohann Harth (F/Apex Racing Team)

Nürburgring Grand-Prix-Kurs und Nordschleife (D), Hauptrennen
1. Alessandro Bico (I/Williams Esports)
2. Yohann Harth (F/Apex Racing Team)
3. Maximilian Benecke (D/Mouz)
4. Luca Kita (D/Urano eSports)
5. Zac Campbell (USA/VRS Coanda)

Gesamtwertung nach 8 von 10 Wertungsläufen
1. Jordan Caruso (AUS/Altus Esports), 449 Punkte
2. Zac Campbell (USA/VRS Coanda), 371 Punkte
3. Sebastian Job (UK/Oracle Red Bull Racing Esports), 371 Punkte
4. Alejandro Sánchez (E/Stormforce Racing ART), 348 Punkt
5. Charlie Collins (GB, VRS Coanda), 307 Punkte


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