Die Auswirkungen der Reifenwahl auf das Fahrverhalten - ein umfassender Überblick

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Die Reifenwahl ist eine entscheidende Komponente im Straßenverkehr. Wer mit seinem Fahrzeug sicher, komfortabel und nachhaltig unterwegs sein möchte, ist auf die richtigen Reifen für sein Fahrzeugmodell, das Klima und sein Fahrverhalten angewiesen.

Nicht nur der Bremsweg oder die Straßenlage verändern sich enorm mit der Reifenwahl, auch der Bremsweg und der Kraftstoffverbrauch sind stark durch die Reifen beeinflusst. Für wen das bislang nicht ausreichend Argumente sind, um sich genauer mit seinen Reifen auseinanderzusetzen, muss wissen, dass die Reifen auch bei der Lebensdauer anderer Fahrzeugteile eine entscheidende Rolle spielen.

Von diagonal zu radial - die Entwicklung der Reifen im Überblick

Wirft der Autofreund einen Blick auf die authentischen Reifen während einer Oldtimer-Show, so fällt ihm auf, dass es früher hauptsächlich Diagonalreifen waren, die auf den Straßen dominierten. Diagonalreifen zeichnen sich durch eine Karkasse aus, bei der Gummifäden diagonal über Kreuz liegen. Das führt zu einer hohen Stabilität. Heute sind Diagonalreifen, abgesehen von der Landwirtschaft, kaum mehr im Verkehr zu finden. Der Grund dafür ist ein wesentlich höherer Verschleiß, bedingt durch den weitaus höheren Rollwiderstand. Der Rollwiderstand ist es auch, der zu einer schnellen Erwärmung der Reifen beiträgt. Das wirkt sich auf das Fahrverhalten und die Straßenlage aus.

Die Einführung der Radialreifen bedeutete praktisch das Aus der Diagonalreifen bei Pkws. Bei den Radialreifen sind die Gummifäden, wie es der Name bereits verrät, radial, also kreisförmig, angeordnet. Sie bieten eine weitaus bessere Straßenlage, der Verschleiß zeigt sich reduziert und der Rollwiderstand ist ebenfalls nicht mehr mit den Diagonalreifen zu vergleichen.

Als Beispiel für den Siegeszug der Radialreifen: Reifen für Polo 9N gibt es verschiedene, doch sämtliche Modelle und Preisklassen setzen auf die radiale Anordnung.

Vorteile von Diagonalreifen Nachteile von Diagonalreifen
Einfache Konstruktion: Weniger Schichten, was die Herstellung und Reparatur kostengünstiger macht. Erhöhter Rollwiderstand: Führt zu einem höheren Kraftstoffverbrauch.
Hohe Seitenwandfestigkeit: Widerstandsfähig gegen mechanische Beschädigungen und Schnitte an den Seitenwänden. Geringere Hitzebeständigkeit: Durch die erhöhte Reibung erhitzen sich die Reifen schneller.
Erhöhte Dämpfung: Dank der Flexibilität der Seitenwände absorbieren sie Stöße und Unebenheiten auf der Straße besser. Weniger Stabilität: Reifen bieten möglicherweise weniger Grip und schlechtere Straßenlage bei hohen Geschwindigkeiten.
Gut geeignet für den Geländeeinsatz: Werden auf schwerem Gerät, Traktoren, Bau- und Landmaschinen eingesetzt. Begrenzte Lebensdauer: Die Lebensdauer solcher Reifen ist im Vergleich zu Radialreifen kürzer.
Geringere Kosten: Diagonalreifen sind in der Regel günstiger als ihre radialen Pendants. Weniger Komfort bei hohen Geschwindigkeiten: Raues Fahrverhalten bei hohen Geschwindigkeiten.
Fähigkeit, hohe Lasten zu tragen: Geeignet für den Transport schwerer Lasten bei niedrigen Geschwindigkeiten. Geringerer Grip auf Asphalt: Besonders bei nassen und rutschigen Oberflächen.

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Wie bereits kurz angesprochen, hat der Betreiber von landwirtschaftlichen Fahrzeugen noch immer die Auswahl zwischen Diagonal- und Radialreifen. Hierbei kommt es in erster Linie auf die Benutzung der Fahrzeuge an. Ein Traktor, der hauptsächlich auf den Straßen unterwegs ist und nicht im Feld oder im Wald zum Einsatz kommt, setzt aufgrund der beschriebenen Vorteile auf Radialreifen. Die Gefahr, mit diesen in einem sumpfigen Untergrund oder im Morast stecken zu bleiben, ist allerdings groß, weshalb die meisten Traktoren, die sich abseits der Straßen und befestigten Wegen begeben, auf Diagonalreifen setzen. Die Seite working-tyres.eu gibt einen genaueren Überblick zu den Unterschieden und unterstützt Betreiber landwirtschaftlicher Maschinen bei der Reifenwahl.

Darum ist die Reifenmischung so wichtig

Nicht nur der Aufbau eines Reifens ist wichtig, sondern auch das Material, aus dem dieser gefertigt ist. Heute gibt es die unterschiedlichsten Gummimischungen. Sommerreifen sind härter und sind darauf ausgelegt, bei hohen Temperaturen auf der Straße zu haften. Winterreifen sind dementsprechend weicher und so gefertigt, dass sie bei niedrigen Temperaturen Grip bieten. Die Folge daraus ist, dass Winterreifen im Sommer nicht nur aufgrund des gröberen Profils, sondern auch wegen der weicheren Gummimischung wesentlich schneller verschleißen als Sommerreifen, die selbst bei heißem Asphalt ihre Form und Stabilität behalten.
Allwetterreifen sind mittlerweile eine beliebte Option, allerdings stellen sie immer einen Kompromiss dar. Wer sein Auto, unabhängig von der Saison, seltener bewegt, der setzt auf diesen Kompromiss, allen anderen darf zu speziellen Sommer- und Winterreifen geraten werden.

Das Reifenprofil und der Reifendruck - häufig unterschätzte Faktoren

Ein Blick auf die große Auswahl an verfügbaren Reifen zeigt deutlich, wie groß die Unterschiede bei den Reifenprofilen sind. Das Profil entscheidet, wie gut das Wasser abfließt, wie es den Schnee packt oder auf trockener Straße fährt. Richtungsgebundene Profile, die oftmals von einem bestimmten Hersteller patentiert sind, verbessern zumeist die Kurvenstabilität und leiten das Wasser leichter ab, was die Gefahr eines Aquaplaning reduziert.
Das beste Reifenprofil entfaltet allerdings nur dann seine Wirkung, wenn der Reifendruck stimmt. Eine regelmäßige Kontrolle des Reifendrucks ist für die Sicherheit entscheidend. Ist der Reifendruck zu niedrig, so verstärkt das den Rollwiderstand und die Reifen verschleißen schneller. Bei einem zu hohen Reifendruck verringert sich der Fahrkomfort und auch das führt zu einer Verkürzung der Lebensdauer der Reifen.

Sind die richtigen Reifen für ein Fahrzeug erst einmal gefunden, so gilt es, regelmäßig ein Auge auf diese zu werfen. Reifen altern, was zu einer Verhärtung des Gummis und zu einem schnelleren Verschleiß führt. Wer sich des Alters seiner Reifen nicht sicher ist, der bestimmt anhand der DOT-Nummer auf der Reifenflanke das Herstellungsdatum. Ist sich ein Fahrzeughalter der Integrität seiner Reifen nicht sicher, so sollte das Gespräch mit Fachpersonal gesucht werden.


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