Seit dem 15. Januar dieses Jahres, einen Tag nachdem Microsoft den Suppport für Windows 7 eingestellt hat, können alle Windows 10-User den neuen Webbrowser Microsoft Edge Chromium kostenlos aus dem Netz laden, beziehungsweise erhalten ihn zusammen mit dem (ebenfalls kostenlosen) Update auf Windows 10.
So neu wie es klingt, ist Microsoft Edge Chromium nicht. Eine erste Version des Microsoft Edge-Webbrowsers wurde im Juli 2015 zugleich (und darin enhalten) mit dem damals neuen Windows 10 vorgestellt. Ein großer Wurf war der Browser nicht: Er erreichte niemals einen Marktanteil höher als 4,6 Prozent.
Zum Vergleich: Der Google-Browser Chrom liegt bei aufgerundet 70 Prozent Marktanteil, der zweiterfolgreichste Browser Firefox bei aufgerundet 10 Prozent.
Schlechter als Edge lief nur noch der Micorsoft Internet-Explorer. Es war also tatsächlich kein Scherz, wenn als wichtigste Funktion von Edge das Runterladen von Google Chrome und Firefox genannt wurde.
Jetzt startet Micorsoft einen neuen Anlauf, um sich einen größeren Marktanteil im Browsergeschäft zu sichern. Dazu musste Edge besser werden - vor allem was Programmierung und Funktionalität angeht. Besonders bei letzterem schnitt Edge aus Nutzersicht im Vergleich zu Google Chrome miserabel ab. Neue Funktionen mussten her, das hatte auch Microsoft bemerkt. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen oder selbermachen? Mit letzterem hat Microsoft bislang im Browser-Bereich noch nie ein gutes Händchen bewiesen.
Was blieb? Microsoft fand eine Lösung. Denn neu am Microsoft Edge Chromium ist: Chromium. Unter diesem Namen stellt Google den Quelltext seines eigenen und erfolgreichsten aller Webbrowser, Google Chrome, unter freier Lizenz als Open-Source zur kostenlosen Nutzung für jedermann zur Verfügung.
Mit diesem gigantischen Google-Werkzeugkasten auf der Werkbank ist endlich auch den Microsoft-Programmierern ein ganz passables Stück Browser-Software gelungen. Und was auf den ersten Blick den größten Grund zur Freude bietet: Microsoft öffnet Edge damit auch für alle Google-Chrome-Erweiterungen aus dem Google Chrome-Webstore! Für viele User sicher ein gutes Argument, den neuen Edge zumindest einmal anzutesten.
Zweites, lang erwartetes Feature: Edge kann Webseiten dazu bringen, sich im Browserfenster wie eine echte App zur verhalten - PWA ist hier das Stichwort und steht für Progressive Web App. Beispiel: Laden Sie www.wirin.de in den Browser, lässt sich die Webseite wie eine App in Edge installieren und fortan unabhängig von der Browserfunktion wie eine App bedienen.
Und an dritter Stelle nennen wir - für andere Nutzer gehört es vielleicht an Platz 1: Microsoft Edge Chromium kann (Premium Abo vorausgesetzt) Netflix in 4K-AUflösung!
Weitere Features sind (endlich) verbesserter Tracking- und Datenschutz, bessere Organisation von Ergenissen aus Websuchen und all die üblichen Slebstverständlichkeiten von Barrierefreiheit bis Layoutanpassungen.
Unser Tipp: Edge runterladen, installieren und ausprobieren. Microsoft Edge Chromium ist kompatibel mit allen unterstützten Windows-Versionen sowie macOS kompatibel. Das Installieren des Browsers ersetzt die Vorgängerversion von Microsoft Edge auf Windows 10-PCs.
Autor: Holger Podszun
