Den Kreis Steinfurt bis 2030 energieautark zu machen

Birgit Neyer informierte sich unter anderem bei der Firma Prodan. Foto: Die Grünen

Technik

Den Kreis Steinfurt bis 2030 energieautark zu machen, ist eines der großen Ziele der Landratskandidatin Birgit Neyer.

Auf ihrer Wahlkampftour besuchte sie gemeinsam mit Vertretern der Grünen Rheine zwei Unternehmen, die im Bereich der Erneuerbaren Energien engagiert sind. 

Mit Michael Prodan, der mit seiner Firma Gas-, Wasser- und Sanitärtechnik vor allem in Privathaushalten installiert und seiner Kundschaft klimaschonende Alternativen in der Wärmeversorgung bietet, erörterte sie die dringend erforderliche Wärmewende. Die stellt auch im Kreis Steinfurt eine besondere Herausforderung dar.

Im Kreis werden nämlich erst 10 Prozent der benötigten Wärme jährlich CO2-neutral erzeugt, während beim Strom schon 68 bis 78 Prozent erreicht werden. Michael Prodan und Birgit Neyer waren sich einig, dass Kreis, Kommunen und Handwerk gemeinsam ihre Anstrengungen verstärken müssen, um die Ziele der Wärmewende schneller zu erreichen. Neyer betonte, dass sie beim Kreis die Aufgabe sehe, Verbraucher die notwendigen Infos zu vermitteln. 

Bei der Hardy Schmitz GmbH, deren Kundschaft das Elektro-Fachhandwerk wie auch Industrieunternehmen sind, sind innovative Technologien und Digitalisierung längst Alltag. Die geschäftsführenden Gesellschafter Jan und Robert Schmitz berichteten, dass mit System-Dienstleistungen und der Organisation von digitalen Prozessen Mehrwert für die Kundschaft geschaffen werde. Im Bereich der Photovoltaik biete Hardy Schmitz auch die Planung kompletter Anlagen für das Elektrohandwerk an, die dann von diesen nur noch installiert werden müssten.

Die Probleme für den Ausbau von Photovoltaik seien nur begrenzt auf kommunaler Ebene zu lösen. Genau wie bei der Windkraft habe es durch die Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen einen Einbruch in der Branche gegeben. Jan Schmitz benannte die wichtigsten Aspekte, die heute noch den Ausbau hemmten: die Abgabe von 40 Prozent der aktuellen EEG-Umlage auf eigenverbrauchten Strom bei Anlagen über 10 kWp, ein nicht funktionierendes Mieterstrom-Modell und teure Anlagenzertifikate.

Bigit Neyer betonte, der Kreis könne nur immer wieder die bürokratischen Hürden und die mit den wechselnden politischen Mehrheiten im Bund entstehenden Risiken und Unsicherheiten für Unternehmen an das zuständige Wirtschaftsministerium kommunizieren und Lösungen einfordern. Sie plädierte dafür, die Maßnahmen, die der Kreis mit dem Verein energieland2050 und dem Amt für Nachhaltigkeit und Klimaschutz in Kooperation mit der FH Münster eingeschlagen habe, weiter auszubauen und die Chancen, auch beim Thema Wasserstoff, für den Kreis zu nutzen. Sie sah zum einen die Möglichkeit, die regionale Wirtschaft dadurch zu fördern, dass 1,6 Milliarden Euro pro Jahr für die hier benötigte Energie im Kreis blieben; zum anderen bestehe auch die Chance, die im Kontext der Energieautarkie entwickelten technologischen Innovationen zu Exportschlagern der Zukunft zu machen.


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