Unter echten Bedingungen beim Field Robot Event

Das Team der FH Münster (v. l.): Natalie Peracha, Jannis Wagner, Marc Philipp Funcke und Constantin Eckes. Foto: FH Münster/Frederik Tebbe

Technik

Steinfurt. Bereits seit 2018 tüftelt ein studentisches Projektteam der FH Münster an der Entwicklung eines Agrarroboters, der selbstständig über ein Versuchsfeld fahren, Hindernisse erkennen und Objekte greifen kann.

Mit CERES II – so der Name des Roboters – nimmt die Gruppe jährlich am sogenannten Field Robot Event teil. Ein Turnier, bei dem sich aus aller Welt Gruppen wie jene des Fachbereichs Maschinenbau treffen und ihre Roboter gegeneinander antreten lassen. Nachdem das Event 2020 aufgrund der Corona-Pandemie ausfiel und 2021 rein digital stattfand, gibt es 2022 einen Wettbewerb in hybrider Form: digital und in Präsenz.

„Das bedeutet, dass CERES II jetzt zum ersten Mal unter echten Bedingungen im Feld zum Einsatz kommt“, sagt Jannis Wagner. Das vergangene Jahr hat das Team um Wagner, Marc Philipp Funcke, Natalie Peracha und Constantin Eckes unter Leitung von Prof. Dr. Jochen Korn und Matthias Nießing dementsprechend genutzt, um den Agrarroboter weiterzuentwickeln.

„Die wichtigste Neuerung ist, dass CERES II jetzt über zwei voneinander unabhängig steuerbare Lenkachsen verfügt“, erklärt Wagner. Dies mache den Roboter energieeffizienter und flexibler. Da er außerdem nun auf dem Acker zum Einsatz kommt, hat ihn das Team an wichtigen Stellen gegen Verschmutzungen geschützt, damit seine Sensoren nicht durch Sand oder Schlamm vom Feld verdreckt werden. „Im 3D-Drucker haben wir für CERES II außerdem Schuhsolen angefertigt“, scherzt Wagners Kollege Funcke. Dabei handelt es sich um eine zusätzliche Gummischicht, die das Profil der Reifen des Roboters verstärkt und ihm so zu mehr Traktion auf dem Feld verhilft – es ist an alles gedacht.

Beim Field Robot Event muss CERES II unter anderem eigenständig nach vorgegebenen Mustern durch die Reihen eines Versuchsfelds fahren, ohne die Pflanzen dabei zu beschädigen. Zusätzlich muss der Roboter spezielle Löwenzahnpflanzen erkennen und an den jeweiligen Fundorten eine Markierung hinterlassen. Das entsprechende Löwenzahn-Modell hat das Projektteam eingescannt, um CERES II beizubringen, wonach er suchen muss. „Außerdem wird auf dem Feld Müll verteilt sein, den der Roboter aufspüren muss. Wenn er ihn zudem aufheben kann, gibt es Bonuspunkte“, erklärt Funcke. CERES II ist dazu mit einem speziellen Greifarm ausgestattet.

Zusätzlich dazu findet der Wettbewerb digital statt. In einer virtuellen Umgebung muss ein digitales Abbild des Roboters die Aufgaben lösen. Das Team der FH Münster nimmt an beiden Varianten des Wettbewerbs teil. Das Field Robot Event findet vom 14. bis 16 Juni in Mannheim statt. Der Wettbewerb wird zudem als Livestream zu sehen sein. Weitere Infos dazu gibt es online unter fieldrobot.com.


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