Im digitalen Leben spielen Sprache oder Herkunft keine Rolle mehr

Die Kommunikation ist auch beim Gaming ein zentraler Erfolgsfaktor geworden. Foto: privat

Technik

Die Digitalisierung hat das Leben der Menschen dramatisch verändert. Sie hat aus dem Planeten Erde ein digitales Dorf geformt, in dem es nicht mehr darauf ankommt, welche Sprache man spricht, oder aus welchem Land man kommt. Nie zuvor war es so einfach sich zu orientieren oder in einer Branche Fuß zu fassen, schließlich bieten zahlreiche Plattformen die Möglichkeit zur Orientierung und Kommunikation.

Davon profitieren vor allem Neulinge. Egal ob sie in ein anderes Land ziehen, oder in eine neue berufliche Zukunft wagen wollen, das Netz hält eine Unmenge an nützlichen Informationen bereit, die man nur noch für sich zu nutzen wissen muss. Viele Hobbys verlagerten sich zuletzt ins Internet, oder verankerten sich dort.

Die Evolution der Kommunikation

Kann sich noch jemand daran erinnern, wofür das Telefon eigentlich erfunden wurde? Angesichts der Fülle an Kommunikationsmöglichkeiten hat man jetzt schon den Eindruck, dass herkömmliche Telefongespräche der Vergangenheit angehören. Was einst mit Systemen wie IRC oder ICQ begann, hat sich zu einem weltumspannenden Kommunikationsnetz entwickelt, das auf zahlreichen Plattformen die Menschen in aller Welt verbindet.

Doch die Kommunikation beschränkt sich längst nicht nur mehr auf reinen Text. Messenger wie jener von Facebook, Instagram oder WhatsApp verbinden mehrere Milliarden Menschen miteinander und machen es möglich Informationen, Fotos und Videos in Echtzeit zu teilen. Auf Basis dieser ungeheuren Möglichkeiten hat sich auch die Sprache verändert. Emojis, Abkürzungen und Fachbegriffe haben Einzug gehalten und Tempo und Umfang der Kommunikation verändert. Sprachnachrichten und Videochats auf Plattformen wie Skype oder Zoom sind immer stärker im Kommen. Diese technischen Möglichkeiten nutzen auch Unternehmen für sich. Sie öffnen ihre Kommunikationskanäle, um Nähe zum Verbraucher zu demonstrieren und Hilfestellung zu leisten. Dazu kommen die sogenannten Chatbots zum Einsatz, die menschliche Call-Center-Mitarbeiter nach und nach ablösen.

Die ganze Welt wird zum Herausforderer

Die Kommunikation ist auch beim Gaming ein zentraler Erfolgsfaktor geworden. Längst finden die Spiele fast ausschließlich in einer vernetzten Welt statt. Das gilt für die Konsolen ebenso wie für Smartphones oder Browsergames. Die Online-Anbindung macht es möglich, zu jeder Tages- und Nachtzeit gegen Spieler aus aller Welt anzutreten. Das nutzen beispielsweise Pokerspieler, die mit Home Games sogar einen privaten Pokerclub eröffnen können. Dazu reicht es bereits aus, den Club online zu eröffnen und den Einladungscode sowie die ID-Nummer an Freunde weiterzugeben. Das ermöglicht Spielern nicht nur die Verwaltung ihres Clubs, sondern auch die Nutzung des Video-Chats und das Nachschauen der Statistiken.

Beim Schach läuft es ähnlich. Dort eröffnen Schachspieler, Vereine und Trainer ihren eigenen virtuellen Spielsaal. Danach haben sie die Möglichkeit, entweder Turniere, Einzelpartien oder sogar ein Online-Training zu veranstalten. So können beispielsweise Vereinsmitglieder weiterhin ihr Hobby pflegen, ohne sich persönlich treffen zu müssen. Spiele wie die Siedler machen umso mehr Spaß, je mehr Teilnehmer mit dabei sind. Das funktioniert nicht nur im Browser, sondern auch in der App. Doch hier greift die künstliche Intelligenz ein, damit die Anfänger nicht auf Fortgeschrittene treffen. So bleibt sichergestellt, dass man im Mehrspielermodus auf gleich starke Gegner trifft.

Jeder wird sein eigener Produzent

Der Siegeszug des Internets wurde auch durch die Möglichkeit beschleunigt, sich selbst in den unterschiedlichsten Medien auszuprobieren. Waren es zunächst die Blogs, die dazu ermunterten, Wissen und Ideen zu präsentieren, so sind es heute die Videoplattformen. YouTube, Instagram und Co geben den Usern die Chance nicht nur an die Öffentlichkeit zu treten, sondern sich im Idealfall sogar eine eigene Einnahmequelle aufzubauen. Schnell entwickelt sich so ein lokaler Hit. Das haben zuletzt Onkel Uli und die Musikmaschine unter Beweis gestellt. Ihr Song „Mädchen aus Rheine“ entwickelte sich dank YouTube zu einem Erfolg.

Die bekanntesten Influencer haben mittlerweile Reichweiten, die klassische Medien blass werden lassen. Ihr Einfluss reicht weit über die eigene Branche hinaus, das bewies zuletzt wieder der deutsche YouTuber Renzo. Sein Statement zur TV-Show „Germanys Next Topmodel” war tagelang Gesprächsstoff im Land. Das Gleiche gilt sinngemäß für die Sozialen Medien. Diese haben sich längst zu einer eigenen Blase entwickelt, die kein Interesse mehr daran hat, dass die User diese verlassen. Auch hier wachsen Inhalte und Kommunikation zusammen, sodass Gleichgesinnte auf Gleichgesinnte treffen. Die Gefahr, die dabei allerdings besteht, ist, dass die Meinungsvielfalt darunter leidet. Doch auch hier zeigt sich, dass Herkunft und Sprache keine Rolle mehr spielen. Wer etwas zu sagen hat und dies entsprechend aufbereitet, wird gehört. Die Demokratisierung der Medien hat zu einer enormen Vielfalt geführt, in der es auch für Experten schwierig wird, den Überblick zu behalten.

Wie sehr die digitale Welt zusammenwächst, zeigt sich auch beim Fernsehen. Die herkömmlichen Sender kommen verstärkt durch das Streaming unter Druck, denn dort sind die Inhalte oft sofort vollständig verfügbar. Dass Herkunft und Sprache keine Rolle mehr spielen, zeigte schon vor Jahren der Erfolg der Netflix-Serie „Narcos“. Obwohl rund die Hälfte der Dialoge auf Spanisch mit Untertiteln ausgestrahlt wurde, entwickelte sich die Show zu einem globalen Hit. Seither ist die Originalsprache in Filmen und TV-Serien nicht mehr verpönt, sondern wird bewusst als dramaturgisches Mittel eingesetzt. Diese Entwicklung beweist, dass die Digitalisierung alte Grenzen aufgehoben hat und die Welt weiter zusammenwächst.


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