Latte-Art, der perfekte Espresso & weitere Tipps aus der Welt der Baristas

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Essen & Trinken

Schaumherzen auf Cappuccinos, fein gezogene Blätter auf cremiger Milch und ein Espresso, der nicht nur wach macht, sondern schmeckt. Die Baristakultur hat längst ihren Weg aus den hippen Straßencafés in die heimischen Küchen gefunden. Auch in der Geschäftswelt, wo Konzentration Gold wert ist und der erste Eindruck zählt, wird der Kaffee längst nicht mehr nur schnell runtergekippt, sondern zelebriert.

Hinter der scheinbar mühelosen Eleganz eines Latte-Art-Motivs steckt allerdings mehr als ein bisschen Milchschaum. Es braucht Wissen, Timing und die Bereitschaft, das Handwerk ernst zu nehmen.

Was einen Espresso trinkenswert macht und was ihn ruiniert

Ein guter Espresso beginnt bei der Bohne. Dunkle Röstungen mit vollem Körper sind Pflicht, alles andere wirkt in der Tasse schnell flach oder säuerlich. Die Balance zwischen Arabica und Robusta lässt sich fein austarieren, je nachdem ob die Frucht im Vordergrund stehen soll oder ein erdiger, kräftiger Abgang gewünscht ist.

Mahlen, Dosieren, Tampen, die Klassiker des Baristahandwerks entscheiden über Erfolg oder Misserfolg. Wer zu grob mahlt, riskiert wässrigen Kaffee, wer zu fein mahlt, extrahiert bittere Noten. Im Optimalfall fließen aus 18 bis 20 Gramm Kaffee in etwa 25 bis 30 Sekunden rund 40 Gramm Espresso, eine kleine Wissenschaft, die ohne verlässliches Werkzeug kaum zu kontrollieren ist.

Hier zeigt sich, warum Maschinen wie die Espressomaschine La Specialista von De'Longhi geschätzt werden: Sie erlaubt präzise Einstellungen bei Druck und Temperatur und bietet ein integriertes Mahlwerk, das Anfängern wie Fortgeschrittenen konstante Ergebnisse liefert, ein klarer Vorteil, wenn nicht ständig neu experimentiert werden soll.

Mindestens ebenso entscheidend: das Wasser. Es darf nicht kochen, aber auch nicht lau sein, 90 bis 96 Grad Celsius sind ideal. Der Tamper darf gern schwer in der Hand liegen, denn gleichmäßiger Druck sorgt für eine gleichmäßige Extraktion. Ein schief gepresster Puck bringt den ganzen Prozess aus dem Gleichgewicht.

Milchschaum mit Charakter – wenn Mikrofoam zur Leinwand wird

Die Kunst der Latte-Art beginnt mit dem richtigen Schaum. Was in die Tasse fließt, muss flüssig glänzen, samtig weich sein und keine Blasen werfen.

Die Milch darf sich beim Aufschäumen maximal auf 65 Grad erhitzen. Schon ein paar Grad mehr lassen sie an Süße verlieren. Vollmilch bringt die stabilste Struktur mit, pflanzliche Alternativen können mithalten, wenn sie speziell als „Barista-Edition“ konzipiert sind. Hafermilch etwa hat sich bewährt, solange die Textur stimmt.

Die Aufschäumtechnik verlangt Übung: Luft wird in der Anfangsphase knapp unter der Oberfläche eingezogen, anschließend wird die Kanne so geneigt, dass der Schaum sich durch die Rotation verdichtet und glättet. Wer am Ende keine groben Blasen sieht ist auf dem richtigen Weg.

Latte-Art für Feingeister

Ein Herz, eine Tulpe oder eine Rosetta entstehen nicht zufällig, sondern durch gezielte Bewegungen. Die Milch wird zunächst hoch in die Tasse gegossen, um Volumen zu schaffen. Danach nähert sich die Kanne der Oberfläche, das eigentliche Muster beginnt. Ein Herz entsteht durch einen einfachen Bogen mit kleinem Schwung am Ende. Die Rosetta verlangt rhythmisches Wackeln aus dem Handgelenk. Die Tulpe hingegen ist ein Spiel aus übereinandergesetzten Punkten, die kontrolliert gegossen werden müssen.

Was dabei oft schiefläuft: zu dicker Schaum, falsche Geschwindigkeit, eine zu hohe Gießhöhe oder fehlender Kontrast durch eine instabile Crema. Doch mit jedem Versuch wachsen die Kontrolle und das Gefühl für die richtige Bewegung. Latte-Art ist kein Zaubertrick, sondern ein fein abgestimmtes Zusammenspiel aus Textur, Temperatur und Handwerk. Und wenn sich irgendwann ganz nebenbei ein Schwan auf der Oberfläche abzeichnet, ist das kein Zufall, sondern der verdiente Lohn einer Reise, die mit einer Bohne begann.


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