Fast wie ein Museum: Im Garten von Heinz Floer

Heinz Floer neben einem Souvenir aus Thailand: „In dieser Höhe gibt es die hier nicht.“ Im Hintergrund ragt eine gesunde Esche in den Himmel.Foto: Friedrichs

Garten

Burgsteinfurt. Im Garten von Heinz Floer werden Kindheitserinnerungen wach. Jedenfalls für ältere Semsester oder auch jüngere, die auf dem Land aufgewachsen sind und noch beim Bauern stöbern und spielen durften. Denn es gibt einiges zu entdecken im Reich des 79-Jährigen.

Alte Milchkannen, Wagenräder, Deichseln, Radnaben, Bollerwagen – sogar Pflüge stellt Heinz Floer immer mal wieder in einer anderen Ecke im Garten aus. Besonders stolz ist er auf seine seltene Kornwaage und diverse Adler-Skulpturen. „Adler durften früher auf keinem Bauernhof fehlen“, sagt der ehrenamtliche Rentenberater. Übrigens dürften sich auch BVB09-Fans bei Floer wohlfühlen – schwarz-gelb blitzt es ebenfalls aus so mancher Ecke.

Aber es gibt noch eine weitere Leidenschaft: seltene Pflanzen aus aller Welt. „Meine Freunde wissen das und bringen oft Ableger oder Samen aus dem Urlaub mit.“ Das markanteste Mitbringsel ist somit schon rund 40 Jahre alt und überragt die Häuser in der Rohdewaldstraße um einige Meter: Diesen beeindruckenden Mammutbaum aus Kalifornien hat ein Freund mitgebracht, der leider schon tödlich verunglückt ist“, erzählt der Burgsteinfurter. Der riesige Baum wird einmal jährlich von professionellen Baumpflegern gestutzt, damit er die Nachbarn nicht beläs­tigt. „Ansonsten hat so ein Baum viele Vorteile: Er ist Sauerstofflieferant, Eichhörnchenparadies und bei Starkregen saugt er alles Wasser weg, da kann man zuschauen.“

Ohnehin ist Heinz Floer davon überzeugt, dass viele Pflanzen, die gemeinhin als Unkraut gelten, viel zu schnell ausgezupft werden. „Wenn es zu viel wuchert, dann muss es raus. Aber bis dahin sind immer viele Insekten da und freuen sich, das ist doch gut.“ Ein weiteres Souvenir leuchtet strahlend gelb und kommt aus Thailand. Das besondere an dieser Staude, die wahrscheinlich zur Gattung Echinacea gehört: Sie ist über drei Meter hoch. Etwas niedriger ist die Garten-Stauden-Sonnenblume, „ebenfalls ein Geschenk; die allerdings eignet sich hervorragend als Schnittblume und hält eine ganze Woche in der Vase“, betont der versierte Gärtner.
Heinz Floer freut sich über jede Blüte, sucht gezielt nach alten Rosensorten, überwintert alte Fuchsienstämmchen und mag es übrigens auch, wenn im Sommer ab Mittag tausende von Bienen im wilden Wein an der Hauswand summen, die dann im Herbst knallrot leuchtet.

Außerdem gedeihen in Floerschen Garten Beeren, Äpfel, Pflaumen, Pfirsiche sogar, Kartoffeln, Holunder, irischer Wacholder – und eine Frühlingsdamariske: „Die blüht wunderschön rot im Frühjahr.“
Vor dem Haus auf dem ­schmalen Streifen zum Gehweg blühen alte Rosen, neben der Garageneinfahrt hat der Blumenfreund heimische Wildblumen ausgesät. „Den Streifen schottern wie fast alle anderen hier kommt für mich nicht in Frage. Blumen und Pflanzen für Vögel und Insekten sind lebendig und halten jung.“

Von Simone Friedrichs

Die alte Kornwaage auf dem Tisch ist laut Heinz Floer eine richtige Rarität. Foto: Friedrichs


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