Toiletten und Abflüsse sind keine Mülleimer!

Das Foto zeigt, was Sie vermutlich gar nicht sehen möchten: Müll und Fett im Abwasser der Stadt. Abfälle gehören nicht in die Kanalisation – zum Schutz des Menschen, der Tiere und der Umwelt. Foto: TB Rheine

Bauen & Wohnen

Rheine (isr). Das öffentliche Kanalnetz der Stadt Rheine besteht aus zirka 500 Kilometern Kanälen. Diese müssen regelmäßig gesäubert werden, denn sonst würden sie schnell verstopfen. Warum? Weil viele Bürger – aufgrund von Bequemlichkeit oder Unwissen?

– einfach Müll über die Toilettenspülung oder das Waschbecken entsorgen, der dort definitiv nicht hingehört.

„Hygieneartikel und Medikamente, Speisereste, Katzenstreu, aber auch Chemikalien, Lacke, Öle und vor allem Fette gelangen nach dem Motto ,Aus den Augen, aus dem Sinn!‘ in die öffentlichen Abwasserkanäle“, erläutert Ingrid Waltring von der Rheiner Verbraucherzentrale das Problem, das auch in Rheine kostenintensive Rohrreinigungsmaßnahmen nötig macht. Und diese belasten nicht nur den Geldbeutel der Verbraucher, die diese Kosten ja letztlich über die Abwassergebühren selbst tragen müssen, sondern auch die Umwelt.

„Feuchte Tücher sind aber auch ein Problem – ebenso wie Zewa und Co. Sie lösen sich nicht auf, sondern verstopfen unsere Pumpen“, ergänzt Udo Eggert von den Technischen Betrieben Rheine beim Pressegespräch, zu dem die Verbraucherzentrale anlässlich der gemeinsamen Aktion „Ich sehe was, was du nicht siehst!“ geladen hatte. Mit diesem Slogan hatten die Akteure die Rheiner Kanaldeckel in der letzten Woche besprüht, um die Bürger für die Thematik „No-Go-Abfälle im Abwasser“ zu sensibilisieren.

Doch nicht nur Hygieneartikel im Abwasser bereiten den Technischen Betrieben Kopfzerbrechen. Udo Eggert: „Der Pro-Kopf-Verbrauch tierischer und pflanzlicher Fette ist in den letzten zehn Jahren um zirka 25 Prozent angestiegen.“ Und dieses Fett werde oftmals, gerade von Privatpersonen, über das Waschbecken oder die Toilette in das öffentliche Kanalnetz geleitet. „Die dort durch ranziges Fett entstehenden Gase führen zu Geruchsbeläs­tigungen, können aber auch die Kanalbetonrohre und sogar Beton angreifen“, erläutert er. Damit das nicht passiere – durch Fettablagerungen in den Kanälen könnten im Extremfall sogar Straßen „einstürzen“ – spülten die Technischen Betriebe vorbeugend die Abwasserkanäle im Stadtgebiet mit Wasserhochdruck, was mit rund 200.000 Euro pro Jahr zu Buche schlage. Diese Kosten würden natürlich auf die Abwassergebühren umgeschlagen. Der logische Schluss: Entsorgen Sie Ihren Müll vernünftig und für alle wird‘s billiger.

Richtige Entsorgung

Auf der Seite www.technische-betriebe-rheine.de  und auf www.kmia.de  finden Sie Infos dazu, wie Sie Ihren Müll richtig sortieren. Was in welche Tonne gehört, können Sie auch im praktischen neuen Flyer der Verbraucherzentrale („Ich sehe was, was du nicht siehst!“) nachlesen. Und was machen Sie nun mit altem Fett? Pfanne mit Papier auswischen und dieses im Restmüll entsorgen. Altes Fett aus der Friteuse in ein Marmeladenglas füllen und ebenfalls in den Restmüll geben. Übrigens: Speisereste ziehen auch Ratten an – ein Grund mehr, sie nicht in der Toilette runterzuspülen!

Hier sehen Sie einen Fettberg, der einen Abwasserkanal in der südenglischen Grafschaft Devon verstopfte:
www.youtube.com/watch?v=PfozD_NEB8U 


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