Ibbenbüren. Zahlreiche Verbraucher beschweren sich über Forderungen und Inkassoschreiben wegen einer Mitgliedschaft beim Dating-Portal „seitensprung.tv“ oder angeblich unbezahlter Potenzmittel oder Kreditkartenbestellungen. Die Betroffenen geben an, sich zuvor auf der Internetseite probenheld.de angemeldet zu haben, wissen aber nichts von kostenpflichtigen Mitgliedschaften oder Bestellungen.
„Verbraucher wollen kostenlos Produktproben bestellen und werden anschließend zur Kasse gebeten“, so Margarete Michel-Puckert von der Verbraucherzentrale. Sie rät zur Vorsicht. Oft zielen vermeintlich kostenlose Angebote im Internet darauf ab, an persönliche Daten zu kommen. Diese Daten können für ungewollte Vertragsabschlüsse missbraucht werden. Ein kostenpflichtiger Vertrag über eine Mitgliedschaft oder Warenbestellung im Internet kommt jedoch nur durch Anklicken eines eindeutig beschrifteten Buttons zustande.
Darauf muss „jetzt kostenpflichtig bestellen“ oder etwas ähnlich Eindeutiges stehen. Dieser Button muss am Ende des Bestellvorgangs stehen und sein Text muss stets lesbar sein. Ein Wechsel der Schrift, etwa beim so genannten Mouseover, ist nicht zulässig.
Macht ein Unternehmen eine Forderung geltend, muss es beweisen, dass es sich an die Vorgaben der gesetzlichen Button-Lösung gehalten hat. Auch das Inkassounternehmen muss im Zweifel so einen Beweis erbringen. Die Angabe einer IP-Adresse und einer E-Mail-Adresse von einer Registrierung reichen nicht aus.
Verbraucher müssen nicht zahlen, wenn die oben genannten Voraussetzungen nicht eingehalten wurden. Betroffene sollten den Rechnungen oder Mahnungen widersprechen und die Löschung ihrer Daten fordern. Auf www.verbraucherzentrale.nrw hält die Verbraucherzentrale NRW Informationen und Musterbriefe zum Thema bereit. Bei Unsicherheiten und Zweifeln ist eine persönliche Rechtsberatung durch die Verbraucherzentrale angezeigt.
Weitere Informationen und Beratung erhalten Ratsuchende immer mittwochs von 10 bis 14 und 15 bis 18 Uhr im Rathaus Ibbenbüren, Telefon 05451 / 931933.
