Arbeitsbedingungen sind nicht Banane

Margarete Michel-Puckert, Beraterin der Verbraucherzentrale im Stützpunkt Ibbenbüren. Foto: Podszun

Wirtschaft

Ibbenbüren. Bananen gehören in Deutschland zum beliebtesten Obst. Obwohl die Südfrüchte eine Reise um die halbe Welt zu uns zurücklegen müssen, sind sie im Supermarkt oft preiswerter als Äpfel zu bekommen.

„Leidtragende sind die Produzenten, die durch den Preisdruck der Ex- und Importeure sowie Supermärkte keine existenzsichernden Preise erhalten“, betont Margarete Michel-Puckert von der Verbraucherzentrale. Sie erläutert, wie VerbraucherInnen den fairen Handel unterstützen und woran sie die fairen Früchte erkennen können:

• Nachteile herkömmlicher Handelsangebote: Während Menschen auf den Bananenplantagen arbeiten, werden häufig hohe Mengen an Pestiziden eingesetzt, die bei Arbeitskräften schwere gesundheitliche Schäden bewirken können. Begleitet wird das Einnebeln von 15-Stunden-Arbeitstagen und einer Vergütung meist weit unter dem Mindestlohn. Oft arbeiten die Menschen ohne Arbeitsvertrag und Zugang zu Gesundheits- und Sozialversicherungen. Zudem können Kleinbauernfamilien in Konkurrenz mit riesigen Bananenplantagen beim Preisdruck durch Ex- und Importeure sowie Supermärkte nicht mithalten.

• Vielfaches Plus bei Bananen aus fairem Handel: Bananen aus fairem Handel stehen hingegen für Anbaubedingungen, bei denen Mensch und Umwelt nicht ausgebeutet werden. Die Bananenbauern erhalten für ihre Ernte einen garantierten Mindestpreis und zusätzlich eine Prämie für Gemeinschaftsprojekte. Langfristige Lieferverträge sichern ihre Existenz. Alle Fairtrade-Bananen gibt es außerdem nur als Bio-Ware: Der Einsatz von Pestiziden ist auf den Plantagen strikt verboten. Diese sozial- und umweltverträglichen Vorgaben rechnen sich: Rund zwölf Prozent der in Deutschland verkauften Bananen stammen inzwischen aus fairem Handel.
Auch Discounter und Supermärkte bieten faire Bananen an. Zu erkennen sind die Südfrüchte am blau-grünen Fairtrade-Siegel.

Verbraucherschützerin Margarete Michel-Puckert wartet im Beratungsstützpunkt Ibbenbüren im Rathaus immer mittwochs in der Zeit von 10 bis 15 Uhr mit vielen rechtlichen Informationen auf; Telefon: 05451 / 931-933


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