Nachdem die Übergangsregelung für das verschärfte Glücksspielgesetz Mitte letzten Jahres ausgelaufen ist, müssen immer mehr Spielhallen schließen. Der klare Profiteur der Gesetzesänderung sind die Online Casinos. Während Spielhallen sich an Mindestabstände zu Schulen halten müssen und regelmäßig durch Razzien kontrolliert werden, gedeihen die Online-Casinos und locken mit Bonus Angeboten für neue Spieler.
Durch die Schließung von immer mehr deutschen Spielhallen eröffnen stetig mehr virtuelle Casinos. Die damit wachsende Konkurrenz auf dem Online Markt ist auch der Grund für die vielen Online Casinos mit Startguthaben 2018. Das ist aber nur einer der vielen Vorteile, die Internetcasinos den Spielern bieten.
Warum müssen Spielhallen schließen?
Grund für die zahlreichen Schließungen von Spielhallen in Deutschland ist der 2012 in Kraft getretene Glücksspieländerungsstaatsvertrag. Aufgrund dieses Vertrags mussten bereits zahlreiche Spielcasinos dicht machen. Momentan steigt die Zahl der Schließungen wieder, da Mitte letzten Jahres die Übergangsfrist für die strengeren Regelungen ausgelaufen ist.
Unter anderem wurden die Bußgeldzahlungen auf einen Betrag von 500.000 Euro verzehnfacht. Grund dafür ist, dass bei den regelmäßigen Razzien unzählige Verstöße festgestellt wurden. Die Bußgeldzahlungen für diese Verstöße waren allerdings verhältnismäßig so niedrig, dass sie den Spielhallenbesitzern nahezu nichts ausmachten.
Auch bei der Beschlagnahmung illegaler Spielgeräte gab es Änderungen. Die betroffenen Automaten dürfen nun dauerhaft beschlagnahmt werden, auch wenn sie Eigentum Dritter sind.
Mindestabstand und Begrenzung der Spielhallen-Anzahl pro Gebäude
Am schwersten macht Spielhallen-Besitzern wohl das Mindestabstandsumsetzungsgesetz zu schaffen. Dieses besagt, dass pro Gebäude nur eine einzige Spielhalle betrieben werden darf. Das treibt viele Casino Besitzer zu der Frage nach Schließung oder Umzug. Die Entscheidung, wer im Gebäude bleiben darf, wird mit Hilfe eines computergeschütztem geo-mathematischen Verfahrens getroffen. Falls aufgrund einer gleichwertigen Kombination entschieden werden muss, erfolgt die Auswahl mittels Losverfahren.
Falls sie sich für einen Umzug entscheiden, müssen die Besitzer auf den Mindestabstand zu anderen Spielhallen und auch zu Oberschulen achten. Zwischen zwei Spielhallen muss mindestens ein Abstand von 500 Metern eingehalten werden. Zu einer Oberschule ist ein Mindestabstand von 200 Metern vorgeschrieben. Allein aufgrund eines Verstoßes gegen den Abstand zu Schulen wurde 70 Spielbanken bereits die Lizenz entzogen. Sogar Spiel-Werbung ist im eigenen Schaufenster und unmittelbarer Nähe zur Spielhalle untersagt.
Gaststätten mit Spielgeräten
In Gaststätten und Imbissen sind ab Herbst 2019 nur noch zwei anstatt der aktuell drei Spielgeräte erlaubt. Doch bereits jetzt umgehen viele Gaststättenbetreiber diese Regelung mit einem einfachen Trick. In einem Betrieb mit mehreren Zimmern wird jeder Raum zum Café mit eigenem Namen. So können in einer Gaststätte mit drei Räumen neun statt drei Spielgeräte aufgestellt werden. Die Regierung ist sich dieses Problems bewusst und will in der Zukunft über Lösungen diskutieren.
Online Casinos profitieren
Es gibt auch Gewinner der verschärften Gesetze für Spielhallen. Immer mehr Spieler sind es auf Dauer leid, den Weg in weit entfernte Casinos auf sich zu nehmen. Aus diesem Grund steigen viele auf seröse Online Casinos um. Hier kann man zu jeder Zeit und an jedem Ort spielen, egal ob morgens in der Bahn oder zu Hause auf dem Sofa. Außerdem kann ohne Zeitlimits, Einsatzvorgaben und lästigen Dresscode gespielt werden.
Die Behörden sehen diese Entwicklung kritisch, da Online Casinos in einer Grauzone operieren. Zudem sind die meisten Betreiber der virtuellen Live-Casinos in anderen Ländern registriert, was deren Steuerpflicht in Deutschland minimiert. Die zufriedenen Spieler stört das allerdings nicht.