Bundesumweltministerin besuchte Klimakommune

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) bei ihrem Besuch im Bioenergiepark der Klimakommune Saerbeck mit (von links) Prof. Christof Wetter und Dr. Elmar Brügging von der FH Münster und Bürgermeister Wilfried Roos. Im Hintergrund ein kleiner Teil des Solarstromfelds über den Bunkern des ehemaligen Bundeswehrdepots. Foto: Norbert Gaßner www.fotos-byopi.de

Wirtschaft

Saerbeck. „Heimat­energie“ sagt Dr. Elmar Brügging zu dem, was die Fachhochschule Münster im Bioenergiepark (BEP) praktisch erforscht. „Sektorenkopplung“ nennt es sich eigentlich, wenn grüner Strom verstetigt und auch für Mobilität und Wärme nutzbar gemacht werden soll.

So oder so: „Es wird in Zukunft wichtig sein, viele Ansätze zu verzahnen und zu steuern“, erklärte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). Sie besuchte am Samstag die Klimakommune Saerbeck und interessierte sich besonders für den Bioenergiepark mit dem FH-Standort und den Außerschulischen Lernstandort „Saerbecker Energiewelten“.

„Ich freue mich über die dynamische Entwicklung der Klimakommune Saerbeck! Davon brauchen wir in Deutschland mehr!“, schrieb die Ministerin in das Goldene Buch der Gemeinde. Dass dieser Weg schwierig und krumm sein kann, erklärten Prof. Christof Wetter und Dr. Elmar Brügging von der FH der Ministerin. Der Fachbereich Energie-Gebäude-Umwelt betreibt im BEP den Foschungsstandort EnerPrax (Energiespeicher in der Praxis). Dort soll im kleinen Maßstab für Saerbeck gezeigt werden, wie „eine dezentrale Energieversorgung auch für die Bereiche Wärme und Verkehr möglich ist“, umriss Prof. Wetter den Ansatz. Wasserstoff spielt dabei eine wichtige Rolle. Diesen zukünftigen Verwendungszweck zum Beispiel für Windräder, die aus der Förderung nach dem Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) fallen, sieht Wetter durch gesetzliche Hürden bedroht, befürchtet sogar einen Rückbau.

Ministerin Svenja Schulze versuchte, Mut zu machen: „Wir wollen nicht weniger, sondern mehr Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie“, sagte sie. Den großen Bogen der Entwicklung der Klimakommune spannte deren Manager Guido Wallraven. Lokale Wertschöpfung, das stetige Einbinden der Bürger auch als Investoren und Nutznießer und die parallele Bildungsarbeit nannte er als Erfolgsfaktoren. Nach der gelungenen Stromwende gehe es in der Klimakommune nun als „zentrale Aufgabe der nächsten zehn Jahre darum: Wie bekommen wir die Energiewende in jeden Heizungskeller und in jedes Fahrzeug?“.

Nach einer Rundtour durch den BEP stellten Alfons Günnigmann und Hubert Tenkhoff vom Förderverein Klimakommune die „Saerbecker Energiewelten“ vor. „Die Energiewende ist nicht nur eine technische Sache, sie beginnt in den Köpfen“, erklärte Hubert Tenkhoff. Er legte der Ministerin die ­„Energiewelten“ als „von vielen Gruppen getragenes Best-Practise-Beispiel“ ans Herz. Dabei bedauerte er die bisher befristeten Projektförderungen und wünschte sich „eine langfristige Perspektive“ für die Angebote den Lernstandorts, die auf große Nachfrage stoßen und weiter ausgebaut werden sollen.


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