Virus darf Zukunft junger Menschen nicht gefährden

Landrat Dr. Martin Sommer (li.) und KH-Hauptgeschäftsführer Frank Tischner (re.) wollen die berufliche Zukunft junger Handwerker auch in Corona-Zeiten sichern. Foto: KH-ST/WAF

Wirtschaft

Kreis Steinfurt. Auch wenn sich die Gesprächspartner lang und gut kennen, war es für Landrat Dr. Martin Sommer in seinem neuen Amt doch ein Antrittsbesuch bei der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf in Rheine, zu dem Hauptgeschäftsführer Frank Tischner ihn begrüßte.

Da aber die sonst übliche Kennenlernphase bei einer Neubegegnung ausgelassen werden konnte, gingen Landrat und KH-Hauptgeschäftsführer gleich in medias res – und Hauptthema war mehr denn je die Corona-Entwicklung im Kreis Steinfurt und ihre Auswirkungen.

Dr. Martin Sommer zeigte vor allem Interesse an der Situation der Handwerksunternehmen in der Region und der handwerklichen Ausbildung, denn, so der Landrat, „Mittelstand und Handwerk sind im Kreis Steinfurt wichtige Eckpfeiler für wirtschaftliche Stabilität, Beschäftigung und Ausbildung.“

Die erste Welle der Pandemie hätten die meisten Betriebe, berichtete Tischner, noch mit einem blauen Auge überstanden und vom aktuellen Teil-Lockdown sei das Handwerk so gut wie nicht betroffen. Einen erneuten Stillstand hätten wohl auch viele nicht mehr so einfach auffangen können.

Auch bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen habe es im Bereich der Kreishandwerkerschaft für den Kreis Steinfurt mit minus 1,6 Prozent glücklicherweise kaum Auswirkungen. „Das heimische Handwerk hat sich trotz Corona in Rheine nicht aus der Ausbildung zurückgezogen“, stellte der KH-Hauptgeschäftsführer fest und verwies auf das große Engagement der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf bei der Modernisierung ihres BildungsCenters in Rheine hin. Der Landrat unterstrich die Bedeutung des Standorts der handwerklichen Berufsbildungseinrichtung in der Region für die Sicherung der Attraktivität der dualen betrieblichen Ausbildung und eines Angebotes an qualifizierten Fachkräften für die Wirtschaft. Auch die vielfältigen Aktivitäten der KH zur Berufsorientierung und Nachwuchsgewinnung lobte er.

Als Landrat des Kreises Steinfurt, der Träger der Berufskollegs – den Partnern des Handwerks in der dualen Berufsausbildung, ist, zeigte er großes Verständnis für den dringlichen Wunsch des KH-Hauptgeschäftsführers, „die bald beginnenden Gesellen- und Abschlussprüfungen auf jeden Fall durchzuführen und den ordnungsgemäßen Abschluss der Lehrzeit nicht zu gefährden.“

Tischner erläuterte die verschiedenen geplanten Maßnahmen, um die Prüfungen auch unter besonderer Beachtung des Infektionsschutzes und der Hygieneregelungen durchzuführen. „Kleinere Gruppen, mehr Prüfer, mehr Räume – wenn nötig auch zusätzlich angemietet –, Ausweitung der Prüfungstage auf das Wochenende und natürlich eine strenge Maskenpflicht und überall Desinfektionsmittel“, umschrieb er grob, wie man die Gesellenprüfung in Corona-Zeiten in NRW organisieren will, und setzte dabei auch auf die Unterstützung des Landrats.

Ein Virus, da waren sich Dr. Martin Sommer und Frank Tischner einig, dürfe nicht die berufliche Zukunft junger Menschen gefährden.


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