Wann herrschten die Pharaonen?

Dieses alte Wandrelief aus dem Alten Ägypten zeigt den Pharao Thutmosis III. Er ist einer der berühmtesten Pharaonen, was vor allem an seinen vielen Kriegszügen und Eroberungen liegt. Foto: Rüdiger Stehn / commons.wikimedia.org / CC BY-SA 2.0

(hp). Wer an das Alte Ägypten denkt, dem fallen – neben den Pyramiden natürlich – wohl zuerst die Pharaonen ein. Seit ungefähr dem Jahr 3.000 vor Christus regierten sie als Könige das Reich am Nil. Pharao Menes soll zu dieser Zeit der erste Herrscher Ägyptens gewesen sein.

Nektanebos II. war der letzte einheimische Pharao im Alten Ägypten. Seine Herrschaft wurde im Jahr 341 vor Christus mit der Eroberung des Landes durch die Perser beendet. Der König musste vor seinen Feinden fliehen und über sein weiteres Schicksal ist nichts mehr überliefert.

Die persischen Herrscher wurden als Eroberer des Landes auch Könige über Ägypten und werden in den ägyptischen Königslisten nun ebenfalls als Pharaonen geführt. Aber nicht einmal zehn Jahre herrschten die Perser über Ägypten, dann eroberten die Griechen unter Alexander dem Großen das Land. Fast 300 Jahre herrschten griechische Pharaonen im Land; dann wurde Ägypten von den Römern erobert. Die Römischen Kaiser waren die letzten Herrscher über Ägypten, die in den Königslisten als Pharaonen verzeichnet sind.

Der letzte Pharao war damit der römische Kaiser Maximinus Daia; mit seinem Tod im Jahr 313 nach Christus endet die Geschichte der Pharaonen und auch die des Alten Ägyptens.

Der Begriff Pharao dürfte genau genommen gar nicht für alle ägyptischen Könige verwendet werden. Denn fast zweitausend Jahre lang wurden die ägyptischen Herrscher in den Königslisten tatsächlich einfach als Könige bezeichnet. Erst Siamun, der von 978 bis 959 vor Christus über Ägypten herrschte, trug als erster König auch den Titel Pharao.

Die meisten Wissenschaftler bezeichnen dennoch einfach alle ägyptischen Könige als Pharaonen – auch wenn das eigentlich nicht ganz richtig ist.

Längst nicht alle Pharaonen wurden in Pyramiden bestattet. Die Pharaonen begannen erst um das Jahr um 2650 vor Christus mit dem Bau von Pyramiden; die letzte Pyramide wurde etwa zwischen 1550 und 1525 vor Christus errichtet.
Vor und nach der Pyramidenzeit wurden Pharaonen zum Beispiel in Felsgräbern bestattet, deren unterirdische Kammern und Gänge aufwändig in den harten Fels geschlagen wurden.

Manche Forscher geben die Zahl der ägyptischen Pharaonen mit etwa 170 an. Eine genaue Zahl der Pharaonen, die über Ägypten geherrscht haben, gibt es nicht, obwohl die Ägypter über drei Jahrtausende lang Listen über ihre Herrscher geführt haben.

Von einigen Pharaonen, insbesondere den frühesten, ist man sich aber nicht sicher, ob sie wirklich gelebt haben oder nur Legenden sind. Manchmal taucht ihr Name nur ein einziges Mal zum Beispiel eingeritzt in Stein oder Ton auf und es gibt keinen anderen Beleg für ihre Existenz. Andere Pharaonen sind womöglich unter verschiedenen Namen mehrfach in verschiedenen Listen aufgeführt.

Autor: Holger Podszun