(hp). Es ist nur wenig mehr als 100 Jahre her, dass die Kinder auf der ganzen Welt noch überhaupt gar keine Rechte hatten. Ob ein Kind zur Schule gehen durfte, ob es Zeit zum Spielen hatte und sogar ob es Kleidung oder genügend zu essen bekam: Das alles durfte allein das Oberhaupt der Familie, meist war das der Vater des Kindes, entscheiden.
Kinder galten als Besitz ihrer Eltern und mussten sich in allen Dingen unterordnen und bedingungslos gehorchen.
Oft mussten die Kinder sogar lange bevor sie zehn Jahre alt wurden, arbeiten gehen und zum Unterhalt ihrer Familie beitragen.
Erst vor etwas mehr als hundert Jahren haben einige Menschen begonnen, sich für Rechte von Kindern stark zu machen. Vieles, was heute selbstverständlich ist, wurde erst ab Anfang des 20. Jahrhunderts in unsere Gesetzbücher aufgenommen: Erst ab 1904 wurde es in Deutschland zum Beispiel verboten, Kinder unter zwölf Jahren zum Beispiel in Fabriken arbeiten zu lassen. Eine allgemeine Schulpflicht, die ja eigentlich das Recht der Kinder auf eine Schulbildung ist, gibt es für ganz Deutschland auch erst seit 1919. Für ausländische Kinder, die in Deutschland leben, gilt eine Schulpflicht sogar erst seit den 1960er Jahren.
Manche Kinderrechte sind aber noch sehr viel jünger: Erst im Jahr 1980 bekamen deutsche Kinder in der Familie ein Mitspracherecht für Dinge, die sie als Kinder betreffen.
Und das gesetzliche Recht gewaltfrei erzogen zu werden, von ihren Eltern also nicht körperlich gezüchtigt zu werden, haben Kinder in Deutschland sogar erst seit dem Jahr 2000.
Aber nicht nur für deutsche Kinder gelten solche Rechte: Im Jahr 1990 haben fast alle Länder dieser Welt die Kinderrechtskonvention beschlossen.
Die UNICEF, eine Organisation, die sich für die Rechte von Kindern auf der ganzen Welt einsetzt, hat diese 20 Seiten lange Konvention zu zehn Rechten zusammengefasst, die für die Kinder auf der ganzen Welt gelten sollen:
1. Das Recht auf Gleichbehandlung und Schutz vor Diskriminierung
2. Das Recht auf einen Namen und eine Staatszugehörigkeit
3. Das Recht auf Gesundheit
4. Das Recht auf Bildung und Ausbildung
5. Das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung
6. Das Recht, sich zu informieren, sich mitzuteilen, gehört zu werden und sich zu versammeln
7. Das Recht auf eine Privatsphäre und eine gewaltfreie Erziehung
8. Das Recht auf sofortige Hilfe bei Katastrophen und Notlagen und auf Schutz vor Grausamkeit, Vernachlässigung, Ausnutzung und Verfolgung
9. Das Recht auf eine Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause
10. Das Recht auf Betreuung, wenn sie eine Behinderung haben