Woraus wird wohl Kaugummi gemacht?

Foto: Martial Bacquet / Wikipedia

(hp) Wenn ihr Kaugummi für euer Leben gern esst, dann solltet ihr vielleicht nicht weiterlesen, denn Kaugummi wird heutzutage aus einigen wirklich komischen Zutaten hergestellt. Aber keine Sorge: Eklig sind diese Bestandteile ganz bestimmt nicht – nur kaum jemand würde erwarten, das daraus diese leckeren bunten Kaugummis hergestellt werden.

Der Hauptbstandteil eines Kaugummis, die sogenannte „Kaugummibase“, wird in einer Erdölraffinierie herstellt. Ganz einfach erklärt ist diese „Base“ ein künstlich aus Erdöl gewonnenes Gummi. Manchmal wird zu dieser Base noch in der Natur vorkommendes Gummi – der Naturkautschuk – hinzugegeben. Dazu kommen je nach Rezept künstliches oder natürlich hergestelltes Wachs oder Harz oder manchmal sogar Kreide.

Diese Kaugummibase könnte man nun sogar schon kauen. Allerdings schmeckt sie jetzt noch nach gar nichts und das Kauen würde überhaupt gar keinen Spaß machen. Diese Kaugummibase ist aber auch nicht ungesund oder macht krank. Tatsächlich ist diese Kaugummibase sogar ganz unverdaulich und wenn man ein Kaugummi aus Versehen einmal verschluckt hat, schadet es nicht, sondern wird früher oder später unverändert wieder ausgeschieden.

Damit so ein Kaugummi nach etwas schmeckt, müssen nun weitere Zutaten hinzugefügt werden.
Dazu wird die Kaugummibase in großen Kesseln zunächst erwärmt, damit sie schön weich wird. In einem sehr gro­ßen Mixer werden nun die weiteren Zutaten untergerührt. Bei den meisten Sorten macht Zucker dabei den größten Anteil aus: Manche Kaugummis bestehen zu mehr als zwei Dritteln aus Zucker. Dazu kommen dann noch Aromen wie zum Beispiel Pefferminz oder Früchtegeschmack oder auch verschiedene Farbstoffe, mit denen das Kaugummi eingefärbt wird.

Wenn alle Zutaten gut miteinander verrührt sind, wird die noch warme, teigähnliche Masse in die Form gebracht, die das spätere Kaugummi haben soll:
Manchmal wird die Masse zwischen Walzen zu dünnen Streifen gewalzt oder zu kleinen Stücken gestanzt oder auch zu Kugeln geformt.
Die farbigen Glasuren werden erst ganz zum Schluss auf die Kaugummis aufgebracht.

Kaugummi
selber machen
– so geht‘s:

Einige wenige Kaugummsorten bestehen übrigens nicht aus künstlich hergestelltem Gummi, sondern aus natürlichen Stoffen wie zum Beispiel „Chicle“. Dieser Kaugummirohstoff wird aus dem Saft des südamerikanischen Breiapfelbaums gewonnen. Er wird so lange eingekocht, bis eine dicke, gummiartige Masse entstanden ist.

„Chicle“ kann man in vielen Apotheken bestellen und dann sein „eigenes“, natürliches Kaugummi herstellen. Das geht ganz einfach:
Als Zutaten benötigt ihr ungefähr 250 Gramm Chicle und 600 Gramm Zucker. Dazu braucht man bei dieser Menge noch etwa 2 Gramm flüssige Aromen – ganz nach eurem Geschmack kann das Erdbeer-, Kirsch- oder auch Pfefferminz­aroma sein.

In einem Topf in einem Wasserbad muss man die 250 Gramm Chicle so lange erwärmen, bis die Masse komplett weich und geschmolzen ist. Dann kann man den Zucker (am besten gesiebten Puderzucker) darunterrühren. Das Aroma sollte erst ganz zum Schluss in die warme Masse gegeben werden.

Die Verarbeitung wird leichter, wenn man noch etwa 75 Gramm Glyzerin zu dieser Masse hinzugibt – das ist aber nicht unbedingt nötig.
Wenn ihr wollt, könnt ihr mit Lebensmittelfarbe das Kaugummi auch noch einfärben. Jetzt kann man den Teig zum Beispiel dünn ausrollen und in Streifen schneiden oder zu Kugeln rollen. Das geht einfacher, wenn man den Teig mit etwas Puderzucker bestäubt.

Dieses Rezept ist unglaublich klebrig, darum solltet ihr unbedingt Einmalhandschuhe und Küchenschürzen tragen.