Wie groß ist ein Stern?

Die riesige Sonne im Vergleich zu den Planeten: Der größte Planet unseres Sonnensystems ist Jupiter; im Bild der äußerst linke der abgebildeten Planeten in der rechten Bildecke. Die Erde ist der äußerst linke der in der ersten Reihe liegenden vier Planeten. Foto: Lsmpascal / de.wikipedia.org

(hp) Blickt ihr in einer stockdunklen Nacht zum Himmel auf, könnt ihr mit bloßem Auge rund 3.000 Sterne am Himmel erkennen. Und der hellste Stern und der größte, den wir von der Erde aus sehen können, das ist unsere Sonne.
Natürlich ist unsere Sonne nicht wirklich der größte und hellste Stern im Universum: Nur weil wir auf unserer Erde sehr nah an ihr dran sind, erscheint uns die Sonne so hell und groß.

Mit dem Auto um die Sonne?

Tatsächlich ist unsere Sonne mit einem Umfang von „nur“ etwa 4,4 Millionen Kilometern ein recht durchschnittlicher Stern.

Im Vergleich zu unserer Erde mit ihrem Umfang von 40.000 Kilometer ist das aber natürlich trotzdem unvorstellbar groß. Stellt euch vor, ihr wolltet in einem Auto – ohne unterwegs anzuhalten – einmal ganz um die Erde herumfahren; dann wärt ihr bei einem Tempo von 120 Kilometern in der Stunde ungefähr 14 Tage unterwegs. Vier Jahre müsstet ihr bei gleicher Geschwindigkeit ununterbrochen im Auto fahren, um einmal die Sonne zu umrunden.
Der größte Stern, den die Astronomen bisher im Weltall entdeckt haben, ist „VY Canis Majoris“. Er ist so unglaublich groß, dass ihr 8.700 Jahre brauchen würdet, um ihn mit dem Auto zu umfahren. Oder anders erklärt: Würden wir die Erde auf die Größe eines Sandkornes schrumpfen, dann wäre unsere Sonne 11 Zentimeter groß – der Stern VY Canis Majoris aber hätte einen Durchmesser von 200 Metern.

Um bei solchen Größen nicht den Überblick zu verlieren, haben Wissenschaftler die Sterne in verschiedene Kategorien eingeteilt. Die kleinsten Sterne sind die Braunen Zwerge. Etwa 13 Mal so schwer wie der Gasplanet Jupiter, der größte Planet unseres Sonnensystems, muss solch ein Brauner Zwerg mindes-tens sein, um nicht mehr als ein Planet, sondern schon als eine Art von Stern zu gelten. Denn erst ab dieser Größe und Gewicht, werden der Druck und die Hitze in seinem Inneren hoch genug, damit eine sogenannte „Kernfusion“ in ihm zünden kann. Diese Fusion liefert die Energie, die einen Stern zum „Strahlen“ bringt. Im Fall eines Braunen Zwerges ist diese Fusion allerdings so schwach, dass der Stern fast kein Licht und keine Wärme aussendet. Man kann daher auch davon sprechen, dass Braune Zwerge ein Mittelding zwischen einem großen Gasplaneten und einem Stern sind. Die kleinsten und schwächsten dieser Braunen Zwerge könnte man sogar anfassen: Nur ungefähr 30°C sind sie an ihrer Oberfläche „heiß“.
Die nächstgrößeren Sterne sind die sogenannten Roten Zwerge, zu denen drei Viertel aller Sterne im Universum zählen. Sie sind nur ungefähr ein Siebtel so groß wie unsere Sonne, nur etwa halb so heiß, und sie sind so lichtschwach, dass man sie ohne ein starkes Teleskop nicht sehen könnte.

Jetzt folgen in der Einteilng der Astronomen die „Zwergsterne“, zu denen auch unsere Sonne zählt. Die kleinsten dieser Zwergsterne sind ein Drittel, die größten fünf Mal so groß und so heiß wie unsere Sonne.
Nun folgen in der Einteilung die Riesensterne, die wiederum unterschieden werden in „Unterriesen“, „Helle Riesen“, „Überriesen“ und „Hyperriesen“. Zu den letzteren zählt auch der weiter vorne erwähnte Stern „VY Canis Majoris“.
Von diesen „Riesensternen“ gibt es nur wenige im Universum, denn es gilt die Regel, dass Sterne um so seltener werden, je größer und schwerer sie sind.