Warum poppt Popcorn?

Mais auf dem Feld: Nicht jede Sorte eignet sich, um daraus Popcorn zuzubereiten. Foto: hp

(hp) Popcorn oder Puffmais, wie es auf deutsch heißt, wird aus Mais gemacht – weiß jeder. Aber nicht aus jeder Maissorte kann man auch Popcorn machen. Dazu braucht es einen speziellen Popcorn- oder Puffmais. Denn damit ein Maiskorn „poppen“ kann, braucht es zwei ganz bestimmte Eigenschaften: Erstens muss in der Maisstärke im Inneren des Korns genügend Feuchtigkeit – also Wasser – vorhanden sein und zweitens muss die Schale des Korns ausreichend fest sein.



Normaler Mais ist entweder zu trocken oder aber die Schale ist zu weich, sodass man daraus kein Popcorn herstellen kann.

Wenn man ein geeignetes Maiskorn in einer Pfanne, einem Topf, in der Mikrowelle oder in einer Popcornmaschine erhitzt, wird natürlich auch die Feuchtigkeit im Inneren des Korns heißer.
Normalerweise beginnt Wasser ab einer Temperatur von 100° Celsius zu kochen und zu verdampfen. Dabei nimmt der heiße Wasserdampf ein sehr viel größeres Volumen ein, als vorher das Wasser: So werden aus einem einzigen Liter Wasser rund 1670 Liter Wasserdampf.

Die harte Schale des Maiskorns verhindert aber, dass der Wasserdampf aus dem Korn entweichen kann, und mit steigender Temperatur steigt im Inneren des Maiskorns dadurch auch der Druck immer höher. Sobald Wasser aber unter hohem Druck steht, bleibt es auch bei immer höheren Temperaturen zum Großteil weiter flüssig. Erst wenn im Maiskorn eine Temperatur von 200° Celsius erreicht ist, kann die Schale dem Druck nicht mehr widerstehen und sie platzt mit einem lauten „Poppen“ auf. Weil nun der Druck im Korn schlagartig absinkt, verdampft das gesamte Wasser augenblicklich. Der so entstehende Wasserdampf dehnt sich aus und bläht die Stärke im Inneren des Maiskorns auf: Das Popcorn ist fertig.

Puffmais – so macht ihr ihn selbst

Natürlich könnt ihr euch auch Popcorn für die Mikrowelle kaufen. Aber das „Selbermachen“ beschränkt sich darauf, die Tüte in die Mikrowelle zu stecken und den Einschaltknopf zu drücken – und das macht natürlich nicht wirklich Spaß.

Für „richtiges“, selbst gemachtes Popcorn müsst ihr euch im Lebensmittelgeschäft unbedingt echten „Popcorn-Mais“ kaufen.

Bevor ihr nun den Topf auf den Herd stellt, müsst ihr unbedingt euren Vater oder eure Mutter dazuholen. Denn man kann sich an den wirklich sehr heißen Töpfen schnell verbrennen! Zuerst bedeckt ihr den Boden eines hohen, mittelgroßen Topfes mit einer dünnen Schicht Speiseöl, das möglichst neutral schmecken sollte. Vier bis sechs Esslöffel sollten genügen.Am besten geeignet ist Sonnenblumen- oder Rapsöl. Olivenöl hat einen zu starken Eigengeschmack und Butter würde schwarz werden beim starken Erhitzen.

Nun stellt ihr den Topf auf die Herdplatte und schaltet sie ein. Wenn das Öl ganz leicht zu rauchen beginnt, ist es heiß genug und ihr könnt die Maiskörner hinzugeben.

Aber Achtung: Ihr dürft nur so viel Mais nehmen, wie es braucht, um den Topfboden zu bedecken. Denn der Mais dehnt sich beim Poppen sehr stark aus und es besteht sonst die Gefahr, dass das Popcorn aus dem Topf herausquillt. Am besten messt ihr die Menge der Körner daher schon vorher ab. Und ganz wichtig: Deckel auf den Topf und drauflassen, denn sonst springt der Mais beim Poppen aus dem Topf heraus und landet auf dem Küchenboden.
Schon kurz nach dem Einfüllen hört ihr die ers­ten Maiskörner poppen; und sobald ihr viele Körner gleichzeitig platzen hört, müsst ihr etwa alle 20 bis 30 Sekunden den Topf von der Herdplatte nehmen und kräftig schütteln, damit das Popcorn nicht anbrennt. Sobald das Poppen deutlich weniger wird, ist das Popcorn fertig. Nun füllt ihr es aus dem Topf in eine Schüssel und könnt es jetzt zum Beispiel mit Zucker oder Vanillezucker süßen. Herzhaft wird das Popcorn, wenn ihr es salzt.