Wie bekommt man eine Erkältung?

Die Zeichnung zeigt in vieltausendfacher Vergrößerung ein Coronavirus, das für etwa 25 Prozent aller Erkältungen verantwortlich ist. Foto: Nilses / wikipedia.de / gemeinfrei

(hp) Herbst- und Winterzeit sind Erkältungszeit – und ehe man sich‘s versieht, hat einen der Schnupfen selbst erwischt. Zwei bis fünf Mal im Jahr erkältet sich ein Mensch durchschnittlich. Aber woher bekommt man so eine Erkältung – und warum bekommt man sie fast immer im Herbst oder Winter? Anders als das Wort vermuten lässt, hat „Kälte“ mit einer Erkältung erstmal nicht viel zu tun, denn nur alleine davon, dass einem kalt ist und man friert, bekommt man noch lange keine Erkältung. Denn um eine Erkältung zu bekommen, muss man sich vorher mit einem Virus anstecken – und dabei ist es völlig egal, ob es einem dabei warm oder kalt war.

Ungefähr 200 voneinander sehr verschiedene Arten von Viren gibt es, die unsere Atemwege befallen können und alle in etwa die gleichen Symptome auslösen. Die erste Reaktion unseres Körpers nach der Ansteckung ist sehr häufig ein leichtes Frös­teln. Womöglich daran liegt es, dass viele Menschen vermuten, sie seien krank geworden, weil sie zuvor gefroren hatten. 

Tatsächlich versucht der Körper aber als Reaktion auf die schon erfolgte Virusinfektion, seine innere Temperatur zu erhöhen. Dazu wird unter anderem auch die Durchblutung der Haut vermindert, was dann dazu führt, dass einem kalt wird und man frös­telt.

Später folgen dann die weiteren typischen Symp­tome wie zum Beispiel Halsschmerzen, eine verstopfte Nase, Hus­ten, Kopfschmerzen, Mattheit oder Fieber.
Auf die eine oder andere Art ist die Kälte aber doch verantwortlich dafür, dass sich im Herbst und Winter so viele Menschen anstecken.

So fühlen sich zum Beispiel die so genannten Rhinoviren, die für etwa 40 Prozent aller Erkältungen verantwortlich sind, bei nass-kaltem Wetter so richtig wohl und sind dann besonders ansteckend.
Auch kann kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme. Das führt dazu, dass in der kalten Winterluft die Schleimhäute in unseren Atemwegen austrocknen können und dadurch viel anfälliger für eine Virusinfektion werden.

Mit einem Erkältungsvirus anstecken kann man sich auf verschiedene Arten: Bei der Tröpfcheninfektion werden Viren durch Hus­ten oder Niesen von einem Erkrankten in die Luft abgegeben und können so von anderen Menschen eingeatmet werden. Um andere Menschen nicht anzustecken, ist es darum sehr wichtig, sich beim Husten und Niesen immer ein Taschentuch vor Mund und Nase zu halten.

Eine andere Möglichkeit sich anzustecken, ist die Schmierinfektion: Hier überträgt ein Erkrankter die Viren durch Husten oder Niesen, aber auch über seine Hände zum Beispiel auf Türgriffe, Stifte oder Computertastaturen. Berührt ein Gesunder anschließend einen dieser Gegenstände und fasst sich später mit der Hand dann an den Mund, an die Augen oder die Nase, kann er so die Viren auf die eigenen Schleimhäute übertragen und sich anstecken. Hiergegen hilft es, sich in der Erkältungszeit häufig die Hände zu waschen – das gilt natürlich für beide: den Erkälteten wie auch den Gesunden.

Aber auch wenn ihr euch angesteckt habt – Erkältungen gehen schnell wieder vorbei: Die Hälfte aller Erkältungen ist nach zehn Tagen überstanden; nach 14 Tagen sind bereits 90 Prozent aller Kranken wieder gesund.