Wie sind auf der Erde die Ozeane entstanden?

Der Superkontinent Pangäa: Aus seinen Bruchstücken entstanden vor 150 Millionen Jahren allmählich die Kontinente und zwischen ihnen die Ozeane, wie wir sie heute kennen.Grafik: Ron Blakey, NAU Geology

(hp) Der Ursprung der Ozeane reicht zurück bis in die Zeit kurz nach der Entstehung unserer Erde vor etwa viereinhalb Milliarden Jahren Damals hatte sich die in ihrer Entstehungszeit noch glühend heiße, junge Erde endlich so weit abgekühlt, dass der Wasserdampf in ihrer Atmosphäre kondensieren und als Regen zur Oberfläche fallen konnte. 

Von nun an regnete es viele Millionen Jahre lang pausenlos, bis sich ein die ganze Welt umspannender Urozean gebildet hatte. Ob zu dieser Zeit schon festes Land oder sogar schon ganze Kontinente aus dem Meer ragten, können die Wissenschaftler nicht mit Bestimmtheit sagen.

Spätestens vor vier Milliarden Jahren dürfte dann der erste Kontinent entstanden sein, vermuten die Wissenschaftler. Viele weitere Kontinente folgten, von denen man aber nicht weiß, wie groß sie waren, wie viele es gab oder wo auf der Oberfläche der Erdkugel sie genau lagen. Erst von dem Superkontinent Pangäa, der vor 300 Millionen Jahren als einzige riesige Landmasse inmitten eines die ganze Erde umspannenden Ozeans lag, kennt man recht genau die Größe und das Aussehen.

Bis vor etwa 150 Millionen Jahren blieb Pangäa als eine einzige große Landmasse erhalten. Dann brach der Kontinent von vulkanischen und tektonischen Vorgängen angetrieben langsam in mehrere Teile auseinander, die sich schließlich zu den heutigen Kontinenten formten.

Zwischen den auseinander driftenden Bruchstücken, die wir als Afrika, Südamerika, Europa und Nordamerika kennen, bildete sich zum Beispiel der Atlantische Ozean.
Ein weiteres Bruchstück, das zum heutigen sogenannten Subkontinent Indien wurde, gab dem Indischen Ozean seinen Namen. Und zwischen den Bruchstücken Europa und Afrika liegt heute das Mittelmeer.
Das Stück des Urkontinentes Pangäa, das einmal zu Australien werden sollte, liegt – wie auch die Kontinente Asien, Nord- und Südamerika und die Antarktis – heute an den Rändern des Pazifischen Ozeans, des größten Ozeans unserer Erde.

Da auch heute noch die Kontinente langsam über die Erde driften, verändern sich auch die Ozeane und Meere: Afrika und Europa bewegen sich aufeinander zu, sodass das Mittelmeer in vielen Millionen Jahren ganz verschwunden sein wird, wenn sich die Kontinente einst berühren.
Im Osten Afrikas bricht dafür gerade ein Stück des Kontinentes ab; der entstehende Riss ist bereits als sogenannter Ostafrikanischer Graben deutlich sichtbar.
Diese Bruchstelle wird in den nächsten Millionen Jahren immer breiter, wird sich irgendwann mit Meerwasser füllen, dann zuerst einen Meeresarm bilden und schließlich in ferner Zukunft selbst einmal zu einem großen Ozean werden.