Keine Sicherheit für unsere Krankenhäuser

Emsdetten

Emsdetten (at).Solch einen Vorgang wie die Abwicklung der Insolvenz der Marienhospital Münsterland GmbH mit der Schließung des Emsdettener Krankenhauses hatten die Anwesenden am Dienstagabend bei der Bürgerversammlung in der Ems-Halle noch nicht erlebt.

 

Eingeladen zur Versammlung hatte die Bürgerinitiative für den Erhalt des Emsdettener Krankenhauses – und zwar nicht nur die Emsdettener Bürger, sondern auch die Politiker.

Der Einladung gefolgt waren neben Bürgermeister Georg Moenikes auch der Landratskandidat Dr. Klaus Effing, Karl-Josef Laumann (Staatssekretär für Gesundheit), Anja Karliczeck (Bundestagsabgeordnete für den Kreis Steinfurt), Kathrin Vogeler (Mitglied des Deutschen Bundestages), Stefan Konermann (Rechtsanwalt) und Martin Hannemann (Petitions-Initiator und MAV-Sprecher KH Emsdetten). Zu einer Lösung führte der Abend nicht – das war auch nicht das Ziel dieser Versammlung. Ziel war es, Flagge für das Emsdettener Krankenhaus zu zeigen.

2015 33 bi 2Das taten an diesem Abend neben den Gästen auch die rund 600 Besucher in der Ems-Halle. Aktuell gibt es zwölf Interessenten für das Bieterverfahren des Krankenhausverbundes, die Namen sind noch streng geheim. Fakt ist: Das Krankenhaus Emsdetten ist noch nicht geschlossen, lediglich die Zahl der belegten Betten ist auf 0 heruntergefahren. Das bedeutet, dass eine Re-Aktivierung des Krankenhauses möglich ist.

Nicht nur in den deutlichen Worten der Verantwortlichen der Bürgergerinitiative, sondern auch bei der anschließenden Diskussionsrunde war eine Frage akut: Wie kann es sein, dass ein hochmodernes und zertifiziertes Krankenhaus wie das in Emsdetten einfach geschlossen wird, weil eventuelle Käufer dieses zur Bedingung für die Übernahme der beiden anderen Krankenhäuser macht?

2015 33 bi 3Karl-Josef Laumann sieht das Land in der Pflicht: „Die Schließung auf diese Weise ist ein Skandal. Die Gesundheitsministerin hätte sich schon längst einschalten müssen!“ – dafür wurde er mit reichlich Applaus bedacht.

Doch wie es weiter geht, steht weiterhin in den Sternen – für alle drei Krankenhäuser und damit auch für alle Mitarbeiter, auch in den Krankenhäusern Borghorst und Greven.

Laut dem Insolvenzverwalter „gibt es aktuell ein gutes Dutzend Interessenten, doch das Verfahren kann voraussichtlich nicht vor dem Herbst abgeschlossen werden“ – und für wen sich die Gläubigerversammlung dann letztendlich entscheiden wird, sei ebenfalls unsicher, immerhin sei die Kirche mit großer Mehrheit in der Gläubigerversammlung vertreten. Solange noch alles in der Schwebe steht, bleibt die Bürgerinitiative am Ball. Am 22. August (Samstag) ist eine große Demo in Emsdetten geplant.

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