Die Frauen helfen immer

Die Frauengruppe der Flüchtlingshilfe Greven besuchte im Oktober das Begegnungscafé in der Kaderie, um mit anderen Besuchern ins Gespräch zu kommen. Foto: Lisa Uekötter

Greven

Greven. Zwischen Bildern und Plätzchen sitzen Frauen mit deutschen und arabischen Wurzeln in einer Sofaecke im Begegnungscafé der Flüchtlingshilfe Greven. Sie unterhalten sich und kommen mit anderen Besuchern ins Gespräch. Einige haben ihre Kinder mitgebracht, die in der Nähe spielen oder im Kinderwagen schlafen. 

„Seit zehn Monaten treffen wir uns schon“, berichtet Shadia Alserman. „Wir“, das sind sieben Frauen aus Syrien, die in Greven ihre neue Heimat gefunden haben, und drei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen der Flüchtlingshilfe Greven. Jeden Dienstagnachmittag trifft sich die Frauengruppe entweder im Haus Elisabeth der Kirchengemeinde St. Martinus oder unternimmt gemeinsame Ausflüge.

Die Tecklenburger Innenstadt haben die Grevenerinnen schon besichtigt und sich ein Theaterstück der Freilichtbühne Reckenfeld angesehen. Zuletzt haben sie am Begegnungscafé der Flüchtlingshilfe in der Kaderie teilgenommen und für Dezember ist ein Besuch auf einem Weihnachtsmarkt geplant.

Hervorgegangen ist die Gruppe aus einem ehrenamtlichen Sprachkurs der Flüchtlingshilfe, den Dorothee Baune, Karin Breuer und Ulrike Werning als Sprachhelferinnen begleitet haben. Nach dem zweiten Sprachkurs gab es dann qualifiziertere Angebote. So entstand die Idee, eine geschlossene Frauengruppe zu gründen. Ziel war es zunächst, die gewonnenen Deutschkenntnisse im gemeinsamen Gespräch anzuwenden und zu vertiefen.

„Meine ehrenamtlichen Kolleginnen und ich begleiten die Gruppe in vielen Alltagsfragen“, berichtet Baune und weiter: „Die Gesprächsthemen bestimmen die Frauen selber“. Kitaplatz-Vergabe, Kauf- und Versicherungsverträge, alles rund um die Schwangerschaft, Wohnungssuche und anschließender Umzug in die eigene Wohnung, Beschäftigungsmöglichkeiten und Begleitung bei Ämtern und Ärzten waren bisher Themen. Auch bei persönlichen Schicksalsschlägen finden die Frauen Halt und Unterstützung in der Gruppe. „Wenn jemand ein Problem hat, finden wir eine Lösung“, sagt Shadia Alserman. Und Sohela Mohammad ergänzt: „Die Frauen helfen immer.“

Den Frauen ist es zudem wichtig, Ansprechpartner zu haben, denn Fragen tauchen immer wieder auf. Dort, wo die ehrenamtlichen Kräfte nicht weiterhelfen können, verweisen sie auf hauptamtliche Kooperationspartner. Die Migrations- und Flüchtlingsberaterinnen der Caritas Emsdetten-Greven, Christa Kriete und Maike Krumm, beraten und unterstützen alle Flüchtlinge mit ihren Anliegen. Ohne die beiden wäre eine adäquate Hilfe an manchen Stellen nicht möglich.


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