Tänzerische Welttournee – mit Halt in Ibbenbüren

Nach dem angeregten Treffen noch ein munteres Erinnerungsfoto: Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer (l.) mit den Gästen aus Uganda und ihren deutschen Begleitern Foto: Stadt Ibbenbüren / André Hagel

Ibbenbüren

Ibbenbüren. Dass bei einem Termin mit Ibbenbürens Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer gelacht wird, kommt durchaus vor. Auch, dass hierbei je nach Thema die Teilnehmer locker und angeregt parlieren. Dass dabei zudem noch gesungen wird – und das womöglich gleich mehrfach –, ist aber ein klarer Ausnahmefall.

So wie am Montag (9. Oktober) als im Mittag Mitglieder der Sosolya Undugu Dance Academy aus Kampala, der Hauptstadt Ugandas, dem Verwaltungschef ihre Aufwartung machten. Zur spontanen Krönung des lebhaften Austausches sangen die Besucher kurzerhand ein ungandisches Lied. Und weil heute der Unabhängigkeitstag Ugandas ist, gab es stehend die Nationalhymne des afrikanischen Landes noch dazu: „United, free for liberty, together we‘ll always stand.“

Der Anlass für den Empfang der afrikanischen Delegation im Ibbenbürener Rathaus: Wie schon in den vergangenen Jahren, besuchen internationale Gäste im Rahmen der Kinderkulturkarawane das Johannes-Kepler-Gymnasium und bieten unter dem Leitgedanken sozialer Verantwortung ein buntes Programm aus Workshops, kulturellem Austausch und einer Tanztheater-Präsentation.

Die in Hamburg ansässige Kinderkulturkarawane ist ein Projekt unter der Schirmherrschaft des Schauspielers Ron Williams, der Unicef sowie der Deutschen Unesco-Kommission e.V. Sie unterstützt selbst organisierte Projekte in Asien, Afrika und Lateinamerika, die Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien fördern.

Die Sosolya Undugu Dance Academy wurde von einer Gruppe junger Künstler in Kampala unter Leitung von Lezon Mark Mugwanya gegründet. Die Tanzakademie entstand in unmittelbarer Nähe zu einem Slum, um vor allem ausgeschlossene und sozial benachteiligte Kinder zu erreichen sowie ihre Lust am Leben wieder zu erwecken.

„Tanz ist im Grunde ein universelles Gebet, über Glaubensgrenzen hinweg“, legte Mugwanya bei dem Treffen mit Dr. Schrameyer dar. Inzwischen gehören schon mehr als 300 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von fünf bis 20 Jahren zu den Schülern der Akademie. Professionelle Künstler unterrichten die jungen Talente in traditioneller afrikanischer Musik, in Tanz und Schauspiel. Drei der afrikanischen Besucher Ibbenbürens haben es auf diese Weise übrigens sogar als Darsteller bis in den Walt-Disney-Spielfilm „Queen of Katwe“ geschafft.

Ihr Weg hat die Musik- und Tanzenthusiasten unter anderem nach China, Kanada, Brasilien und Nepal geführt, bevor es jetzt nach Deutschland ging. Nach Gesprächsrunden in Kepler-Klassen am Mittwochmorgen und einem Theaterstück abends geht es am Donnerstag weiter, erst nach Brühl, dann nach Marburg, Aschaffenburg, Darmstadt… Zweieinhalb Monate lang werden die Sosolyas am Ende in Deutschland unterwegs gewesen sein. Als Teil sozusagen einer groß angelegten Welttournee. Jetzt auch mit Ibbenbüren als Station.


Anzeige