Es tut sich viel in Rheine

Rheine

Rheine. Gerüstteile, Baustellenbaken und Baumaschinen zieren zwar noch den Thie, aber ein Ende ist abzusehen: Die Baustelle in Rheines ältesten Stadtteil ist so gut wie fertiggestellt.

 

Noch ist das Kopfsteinpflaster mit Steinmehl eingeschlämmt, aber trotzdem optisch schon ein Hingucker. Hiervon überzeugte sich jetzt die SPD-Bundestagsabgeordnete und Finanzausschussvorsitzende Ingrid Arndt-Brauer, die im Rahmen ihrer schon traditionellen Sommertour Halt in Rheine machte, um sich zu erkundigen, wie die Städtebaufördermittel des Bundes von insgesamt 5,849 Millionen Euro in den letzten Jahren verwendet wurden. Gemeinsam mit Rheiner Kommunalpolitikern besichtigte die Abgeordnete bei einem Rundgang durch Rheines Innenstadt auch den „Thie-Brunnen“, der zufällig bei den Bauarbeiten entdeckt und durch privates Sponsoring restauriert wurde.

Die so genannte „Historische Meile“, die vom Münstertor über den Marktplatz und Thie zum Falkenhof führt, nimmt somit Gestalt an. „Dafür muss aber dringend auch der Marktplatz saniert werden“, verdeutlichte Jürgen Roscher, SPD-Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Rheine. Das hier verlegte Kopfsteinpflaster sei für Rollstuhlfahrer, Rollatoren und Menschen mit Einschränkungen nicht geeignet.

Einen kurzen Blick konnte Arndt-Brauer auch auf die ehemalige „Löwen-Apotheke“ werfen. Hier habe sich, wie auch an vielen anderen Stellen, ein privater Investor engagiert, so Dominik Bems, Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss. „Vielen Rheinensern ist die Innenstadtentwicklung wichtig. Eine attraktive Innenstadt ist nicht nur für die Geschäftsleute ein Thema, sondern auch unsere Bürger sollen sich wohl fühlen“, so Bems. Weiter führte der Rundgang über den Busbahnhof, der Anfang 2016 barrierefrei umgebaut werden soll, zum Bahnhof, der in den letzten Jahre eine massive Umgestaltung erfahren hat.

Nicht nur das Bahnhofsumfeld wurde mit Städtebauförderung des Bundes saniert, sondern auch der Westausgang des Bahnhofs. „Wir sind froh darüber, dass mit dem westlichen Ausgang das Innovationsquartier im Dorenkamp angeschlossen wurde“, freuten sich die Lokalpolitiker. Auf den ehemaligen Flächen der Bahn ist ein Standort für Dienstleitungen, innovatives Gewerbe, Kunst und Gastronomie entstanden. „Für einen kleinen Teil der alten Triebwagenhalle wird allerdings noch ein Inves­tor gesucht“, erläuterte Ratsmitglied Bernhard Kleene.

„Die Städtebaufördermittel des Bundes wurden gut investiert“, so Arndt-Brauer. „Mit Dr. Angelika Kordfelder haben wir zudem eine Bürgermeisterin, die schon früh mit dem integriertem Entwicklungs- und Handlungskonzept die Möglichkeit eröffnet hat, öffentliche Fördermittel zu akquirieren“, machte Bems deutlich. Was die Fördermittelaquise betreffe, profitiere man von den guten Kontakten und hervorragenden Fachkenntnissen städtischer Mitarbeiter, ergänzte Fraktionschef Roscher, befürchtete aber, dass dieses Potential durch die von der schwarz-grünen Ratsmehrheit beschlossenen Sparmaßnahmen wegbrechen könnte.

Nach dem Ortstermin hatte Arndt-Brauer noch gute Nachrichten im Gepäck: „Für die Maßnahme ,Aktives Zentrum / Innenstadt‘ bekommt Rheine vom Land NRW und dem Bund weitere 2,036 Millionen Euro“, freute sich die Finanzpolitikerin gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Frank Sundermann (SPD), der allerdings aus terminlichen Gründen nicht am Stadtrundgang teilnehmen konnte.

Insgesamt stellen das Land NRW und der Bund den Städten und Gemeinden 258 Millionen Euro für Städtebauprojekte zur Verfügung.


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