Beat Club Bliss

Koryun Asatryan Foto: Ira Weihrauch

Greven

Greven. Mit dem Solokonzert von Koryun Asatryan (Saxophon) am Freitag (30. September) um 20.30 Uhr im Beat Club Greven geht der „bliss“ (dt.: Glückseligkeit, Wonne) in die zweite Runde.

„Spielt man, in unbedingter Werktreue, bei Bach nur das, was in den Noten steht, ist die ganze Musik da, die Tiefe, die so unbegreiflich bleibt, das – obwohl alles verständlich ist – Unbestimmbare, das uns so tief berührt. Auch bei Berio entsteht aus dem Text selbst etwas, eine Atmosphäre. Ganz anders bei Lauba: Wenn man bei seinen Etüden spielt, was in den Noten steht, entstehen nur Töne. Man muss als Interpret viel dazutun, damit das Spiel nicht Leistungssport bleibt, sondern Musik wird, die in ihrer eigenen Radikalität begeistert. Bach braucht Klarheit. Jedes Werk ist vollkommen in sich – wie ein Granatapfel: Jedes Stückchen hält das andere, jede Note hat ihr eigenes Gewicht. Es ist vulgär, Bach unserer Zeit anzupassen. Natürlich, ganz authentisch können wir ihn nicht interpretieren, denn wir wissen nur, dass die Stücke, die ja Tanzformen sind, tanzbar sein müssen. Hinzukommt, dass ich auch eine Brücke zu mir selber schlagen muss, denn es soll sich für mich natürlich anfühlen, Bach zu spielen.“

Koryun Asatryan, der bei Daniel Gauthier (Dortmund/Detmold/Köln) studierte, zahlreiche renommierte Preise gewann, international gas­tiert und an der Musikhochschule München unterrichtet, stellt Bach, Berio und hochvirtuose, extrem anspruchsvolle Stücke von Noda und Lauba gegenüber, die unsere Zeit ausdrücken und bei denen der 31-Jährige „viel machen muss“.

Ob dann auch in Öppes Keller der Geist des Samurai aus Nodas „Maï“ erscheint, der – so der Text zur Programmmusik – von seiner Witwe zur Rede gestellt wird, weil er vor einer Schlacht, die er nur verlieren konnte, Selbstmord beging, um seine Soldaten zu retten? Der Eintritt kostet 15 Euro (ermäßigt 11 Euro) bei Greven Marketing, Alte Münsterstraße 23, Telefon 02571 / 1300.