Bundesfreiwilligendienst

Luisa Ernst an ihrem Einsatzort Foto: Stadt Emsdetten

Emsdetten

Emsdetten. Die Stadt möchte mit dem Bundesfreiwilligendienst (BFD) junge Menschen bei dem Wunsch nach sinnvoller Beschäftigung, Anerkennung sowie bei der Suche nach neuen Formen sozialen Umgangs und gesellschaftlicher Teilhabe unterstützen. Jungen Freiwilligen wird hier die Chance geboten, sich zu orientieren, neue Kompetenzen zu erwerben und Stärken auszubauen.

Ab August 2017 sind an der Marienschule, beim Familienzentrum Kinderhaus Astrid Lindgren und beim Kinderhaus Maria Sibylla Merian noch BFD-Stellen frei. Jugendliche, die die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben, können sich für einen BFD bewerben. Luisa Ernst absolviert derzeit ihren BFD an der Käthe-Kollwitz-Schule und spricht in einem Interview mit der Stadt Emsdetten über ihre Motivation, ihre Erfahrungen und ihre Ziele.

Warum haben Sie sich für den Bundesfreiwilligendienst entschieden?
„Da ich noch nicht einmal 18 Jahre alt war, als ich mein Abitur am Gymnasium erworben habe, war ich mir nicht sicher, wo genau – ob Uni oder Ausbildung – es als Nächstes hingehen soll. Dass ich aber in meiner beruflichen Zukunft auf jeden Fall was mit Kindern machen möchte, war mir schon früh klar. Also hörte sich ein Bundesfreiwilligendienst an der Käthe-Kollwitz-Schule sehr gut und interessant an.“

Wissen Sie schon, welchen Beruf Sie einmal erlernen möchten?
„Nach dem Jahr im BFD ist mir nun klar, dass die Arbeit mit Jugendlichen das Richtige für mich ist. Nun warte ich auf die Rückmeldungen diverser Universitäten und Fachhochschulen im Bereich des Haupt-, Real- und Gesamtschullehramts und der sozialen Arbeit.“

Besteht die Möglichkeit, dass die Zeit des BFD auf Ihre Ausbildung / Ihr Studium angerechnet wird, diese Zeiten also verkürzt werden können?
„Wenn ein BFD absolviert wird, wird dies bei der Bewerbung an einigen Universitäten, soviel ich weiß, angerechnet. Ich konnte es in meiner Bewerbung jedenfalls angeben und musste anschließend eine Bescheinigung von meiner Arbeitsstelle einschicken.“

Was spricht dafür, nach der Schule nicht unbedingt direkt eine Ausbildung oder ein Studium zu beginnen?
„Da die Schülerinnen und Schüler durch G8 nach dem Abitur noch sehr jung sind, gibt einem der BFD die Chance, sich zunächst zu orientieren und erste Erfahrungen im Berufsleben zu sammeln. So steht man noch nicht direkt vor den Fragen: Was will ich? Studieren? Pendeln? Umziehen? Ausbildung? Ich habe oft mitbekommen, dass junge Menschen ihr Studium frühzeitig wieder abgebrochen haben, da es doch nicht das Richtige war.“

War es für Sie wichtig, bis zu Ihrer Ausbildung / Ihrem Studium etwas „Sinnvolles“ zu tun?
„Mir war es sehr wichtig, etwas Sinnvolles zu tun und das Jahr nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. Das wäre wertvolle Zeit gewesen, die verlorengegangen wäre. Außerdem macht sich ein „verlorengegangenes Jahr“ im Lebenslauf nicht gut. Und dieser ist wichtig, wenn man sich dann später an Unis, Fachhochschulen oder auch woanders bewerben möchte.“

Was haben Sie in dem Jahr im BFD gelernt?
„Ich habe super viel während meines BFD gelernt, Sicherheit vor allem. Ich habe tolle Arbeitskollegen, mit denen es einfach Spaß macht, mit den Schülern zu arbeiten. Ich habe mehr Perspektiven im Arbeitsleben kennengelernt und Verantwortungsbewusstsein und Selbstvertrauen gewonnen.“

Würden Sie anderen jungen Menschen den BFD empfehlen?
„Ich kann ein BFD nur empfehlen, vor allem für Schülerinnen und Schüler, die noch nicht wissen, was sie wollen oder in welche Richtung es gehen soll.“


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