Schotthock: Martinsmarkt

Die Damen bieten Hübsches für Puppen an.Foto: privat

Rheine

Rheine. „Oh, das sieht aber schön aus!“ – begeistert bestaunen die Frauen die wunderschöne Puppenkleidung, die auf den Tischen ausgebreitet wurde. Jäckchen, Mützchen, Hosen, Handschuhe und Lätzchen stapeln sich und warten darauf, den großen Babypuppen angezogen zu werden. 

Zum Martinsmarkt im Schotthock haben sich die Damen einen neuen Schwerpunkt ausgesucht. Seit Wochen schneidern die Frauen die Kleidung, die auch Babys passen würde. Beim traditionellen Martinsmarkt gibt es weiterhin die großen und kleinen Tischdekorationen, Gestecke für die Adventszeit, Gestricktes, Genähtes und warme Socken für die Füße.

Jede Woche treffen sich im Turm der Ludgeruskirche die so genannten „Holzwürmer“, die ebenfalls für den Markt arbeiten. Zudem können fair gehandelte Waren erstanden werden – auch die wunderschönen Adventskalender und Nikolausfiguren aus fairer Schokolade. Wie immer ist auch das Café mit leckerem selbst gebackenem Kuchen gut bestückt; Bratwurst, Pommes und Getränke löschen Hunger und Durst.

Und was geschieht mit dem Erlös des Martinsmarktes? Der geht natürlich an den Missionskreis Cochabamba. Dieser wiederum gibt Hilfen für Kinder, deren Eltern in Bolivien im Gefängnis sitzen. Die Kinder aus dem Gefängnis gehen im Kinderdorf „Aldea Christo Rey“ (Kinderdorf Christkönig) in den Kindergarten oder die Schule und sie leben in Wohngruppen, wo sie umsorgt und gefördert werden.

Nach Beendigung der Schule können sie eine Ausbildung in den ebenfalls mit großer Hilfe aus Rheine entstandenen Werkstätten erhalten. Große Freude herrscht im Missionskreis, weil zwei Patres aus dem Orden der Augus­tiner ihr Kommen zum Martinsmarkt zugesagt haben. Die Patres stellen sich den Paten der Kinder der Aldea und auch den fleißigen Förderern vor.

Im August 2016 hat der bolivianische Orden der Augustiner die Leitung des Dorfes mit Schule, Kindergarten und Wohnhäusern sowie der Werkstätten übernommen. Nun können einheimische Mönche das Dorf besser leiten, als eine europäische Leitung.

Die Augustiner werden in den Gottesdiensten am Samstagabend (18. November, 18 Uhr) und Sonntagvormittag (19. November, 11.30 Uhr) die Entwicklung im Kinderdorf in Cochabamba und in den Werkstätten vorstellen. Auch informieren sie an beiden Tagen in Form einer Power-Point-Präsentation über das Missionsprojekt. Am Montag geben sie dann bei Kaffee und Kuchen den Mitgliedern des Missionskreises Antworten auf ihre vielen Fragen.

Und St. Martin? Der kommt selbstverständlich wie jedes Jahr am Sonntagnachmittag um 17 Uhr hoch zu Ross zum Kirchplatz. Der Bettler wird da sein und auch die traditionellen Martinsmäntel, gesponsert von der Stadtsparkasse, mit denen anschließend alle Kinder das Teilen einüben können, gibt es.


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