Gegen drohende Altersarmut

Bildungsreferent Paul-Heinz Lütkehermölle (links) und KAB-Vorsitzender Arnold Hoppe werben für das Solidarische Rentenmodell.Foto: Norbert Hoppe. Foto: privat

Steinfurt

Ochtrup. „Die Politik plant nicht nur die Altersarmut von Millionen Bundesbürgern. Sie steckt auch den Kopf in den Sand, wenn es um Lösungen geht!“ Diese Aussage trifft der KAB-Rechtsexperte Benedikt Kemper aus dem KAB-Dözesanverband Münster aufgrund einer aktuellen Studie zur Altersarmut der Bertelsmann-Stiftung.

Das Thema Altersarmut beschäftigte jetzt auch die KAB St. Paulus bei einem Informationsgespräch zu sozialen Fragen und zu einer bundesweiten Kampagne zur Bundestagswahl, schreibt die KAB St. Paulus in einem Pressetext. Die wissenschaftliche Studie warne, dass das Risiko der Altersarmut dramatisch steigen werde, informierte KAB-Vorsitzender Arnold Hoppe.

„Die Ankündigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, das Rentensystem sei stabil aufgestellt und bis 2030 seien keine weiteren Reformschritte mehr notwendig, erschüttert das Vertrauen der Bundesbürger in die Stabilität der gesetzlichen Rentenversicherung“, wird Hoppe im Pressetext zitiert. Die KAB sehe in der Entwicklung der Altersarmut die Folgen einer verfehlten Arbeitsmarktpolitik, heißt es im Text weiter.

„Niedrige Löhne und Lücken in der Arbeitsbiografie führen zu niedrigen Renten“

, befürchtet auch der Bildungsreferent der Ochtruper KAB, Paul-Heinz Lütkehermölle. Die angebliche Vollbeschäftigung entpuppe sich bei näherem Hinsehen jetzt als Armutsfalle im Alter. „Teilzeit-Jobs, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Mini-Jobs, Ich-AGs und ein unzureichender Mindestlohn schaffen die Voraussetzung, dass immer mehr Menschen trotz Arbeit von ihrem Lohn nicht mehr leben, geschweige denn eine Existenz sichernde Altersversorgung aufbauen können“, erklärte Lütkehermölle.

Die KAB Deutschland mache sich gemeinsam mit anderen katholischen Verbänden für das Modell einer solidarischen und Existenz sichernden Alterssicherung stark, ergänzt Arnold Hoppe. Mit der Einbeziehung aller Bürgerinnen und Bürger sowie aller sieben Einkunftsarten solle nicht nur der Faktor Arbeit entlastet, sondern eine sichernde Sockelrente aufgebaut werden, auf die der Anteil der Arbeitnehmerpflichtversicherung aufaddiert werde.

In der dritten Säule solle die betriebliche Alterssicherung obligatorisch eingeführt werden. Die KAB Deutschland werbe derzeit in Politik und Gesellschaft für das Solidarische Rentenmodell der katholischen Verbände mit einer Kampagne zur Bundestagswahl.

Mehr Informationen dazu finden Interessenten unter www.sie-planen-deine-altersarmut.de.


Anzeige