Immer wieder hört und liest man über Katzen, die über Hunderte oder sogar Tausende Kilometer ihren Weg nach Hause gefunden haben. So soll eine Katze, die ihrer Halterin während einer Urlaubsreise in Portugal entlaufen war, fast zwei Jahre später in ihrem dreitausend Kilometer entfernten Zuhause in Deutschland wieder aufgetaucht sein.
Ob alle diese unglaublichen Geschichten wirklich stimmen, bezweifeln viele Tierforscher. Sicher ist aber, dass fast alle Katzen ihr Zuhause aus einer Entfernung von bis zu 15 Kilometern ganz leicht wiederfinden. Darüber hinaus wird es auch für Katzen immer schwieriger, den richtigen Weg zu finden.
Wissenschaftler vermuten, dass die Katzen ihre sehr feinen Sinne einsetzen, um sich zu orientieren. Sie haben zum Beispiel ein so gutes Gehör, dass sie Geräusche aus vielen Kilometern Entfernung wahrnehmen können. So erkennen sie vielleicht über weite Strecken Geräusche aus der Nähe ihres Zuhauses wieder – wie zum Beispiel den bekannten Klang einer Kirchenglocke – und folgen ihnen bis nach Hause.
Auch Bilder ihrer vertrauten Umgebung können sich Katzen merken und so zum Beispiel einen Berggipfel, einen Kirchturm oder hohen Sendemast wiedererkennen und sich über viele Kilometer Entfernung daran orientieren. Damit ist aber noch nicht erklärt, wie Katzen den Weg über Hunderte oder sogar Tausende Kilometer finden können.
Manche Wissenschaftler vermuten daher, dass sich Katzen auch am Stand der Sonne orientieren. So sollen sie auch sehr weit von ihrem Zuhause entfernt die richtige Richtung finden, bis sie schließlich vertraute Geräusche, Bilder oder Gerüche wiedererkennen. Andere Forscher vermuten sogar, dass sich Katzen genau wie Zugvögel am Magnetfeld der Erde orientieren können – bewiesen ist das aber nicht.