Das Eichhörnchen

Nur etwa 25 Zentimeter ist so ein Eichhörnchen groß, dazu kommt noch einmal der buschige Schweif mit etwa 20 Zentimetern Länge. Typisch ist das rostrote Fell, das im Winter dunkler und dichter wird. Foto: Wikipedia

Tier des Monats

(hp) Das Eichhörnchen zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Tieren aus unserer heimischen Natur. Vielleicht liegt es daran, dass so ein Eichhörnchen so putzig und niedlich aussieht, wenn es Männchen machend auf seinen Hinterbeinen hockt, mit beiden Vorderpfötchen eine Nuss hält und anscheinend genüsslich daran knabbert.

Aber so ein Eichhörnchen frisst keineswegs nur Nüsse, sondern es ist im Gegenteil ein typischer Allesfresser. Was auf seiner Speisekarte steht, hängt von der Jahreszeit ab. So raubt es im Frühjahr zum Beispiel Vogelnester aus und erbeutet Eier und Jungvögel. Aber auch Schnecken, Würmer und andere Insekten frisst es gerne.

An pflanzlicher Kost ist es ebenfalls nicht wählerisch. Eichhörnchen fressen Knospen und Blüten, Rinde und Triebe von Sträuchern und Bäumen, Beeren und Früchte, Pilze – darunter sogar solche, die für Menschen giftig sind, Körner, Bucheckern, Fichtensamen, Kastanien und vieles mehr.

Nüsse frisst es normalerweise nur im Herbst, dann nämlich wenn sie reif sind – und natürlich im Winter, denn Eichhörnchen legen im Herbst viele kleine Vorratslager für die kalte Jahreszeit an. Die Eichhörnchen sammeln dann Buch­eckern, Eicheln, Haselnüsse, Walnüsse und Kastanien und vergraben diese dann im Waldboden oder verstecken sie in Spalten und tiefen Astgabeln von Bäumen.
Je zahlreicher die Verstecke, umso schwerer fällt es den Tieren, sich an alle zu erinnern. Aus den vergrabenen und vergessenen Vorräten können dann im Frühjahr neue Bäume keimen, und so haben Eichhörnchen eine wichtige Funktion bei der Verjüngung eines naturbelassenen Waldes.

Eichhörnchen sind tagaktive Tiere und ganz hervorragende und blitzschnelle Kletterer.

Sie wagen in den Baumwipfeln leicht Sprünge von bis zu fünf Metern Weite und können sich dank ihres geringen Gewichtes von maximal etwa 400 Gramm bis auf die dünnsten Äste wagen. Damit kann es seinen natürlichen Feinden wie Mardern, Wildkatzen, Hauskatzen oder Raubvögeln in den Bäumen ganz leicht entwischen.
Am Boden ist ein Eichhörnchen leider nicht so geschickt und wendig: Hier bewegt es sich nur langsam und recht tapsig vorwärts, sodass es sogar von ungeschickt jagenden Hunden oder Katzen leicht gefangen werden kann, wenn nicht ein rettender Baum in nächster Nähe steht, auf das es sich flüchten kann.

Eichhörnchen sind tagaktive Tiere. In der Nacht ziehen sie sich zum Schlafen in Baumhöhlen zurück oder in ihre „Kobel“, das sind kugelrunde, etwa 15 Zentimeter im Durchmesser große Nisthöhlen, die die Eichhörnchen selber zwischen den Ästen von Bäumen bauen. Solche Kobel, von denen Eichhörnchen in ihrem Revier häufig sogar mehrere gebaut haben, bestehen außen aus vielen dicht miteinander verflochtenen, dünnen Zweigen und sind innen dick mit Moos oder Flechten gepolstert. Der Eingang der Nester liegt immer auf der Unterseite.

Eichhörnchen sind Einzelgänger und treffen ihre Artgenossen nur zur Paarungszeit im Januar bis Februar sowie ein weiteres Mal im Mai bis Juni. Jeweils 38 Tage nach der Paarung bringt das Weibchen in einem Kobel bis zu sechs Junge zu Welt, die Anfangs als sogenannte Nesthocker noch ganz unbehaart und auch blind und taub sind.

Nach etwa 21 Tagen wachsen den Jungen die ersten Haare, nach einem Monat öffnen sie die Augen und erst nach etwa sechs Wochen verlassen sie das Nest für einen allerersten Ausflug in die Welt. Und nach zehn Wochen schließlich gehen sie das erste Mal alleine auf Nahrungssuche und die Mutter hört auf, ihre Jungen zu säugen.