Der Luchs

Dieser Luchs wurde fotografiert im Wildpark an den Eichen in Schweinfurt .Foto: Avda / wikipedia.de

Tier des Monats

(hp) Wegen seines Pelzes und weil er den Jägern als Schädling und Konkurrent um das Jagdwild galt, ist der Luchs bei uns in Euro­pa heute fast völlig ausgerottet. Schon im Mittelalter bejagten die Menschen diese Katzenart systematisch und spätestens seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert gab es in Deutschland nahezu keine Luchse mehr. Lediglich in einigen wenigen und unzugänglichen Schutzgebieten konnten einige der Tiere überleben.

Wegen seiner Vorliebe für das Reh als Beutetier sahen und sehen manche Jäger die Luchse als Konkurrenten bei der Jagd an. Und obwohl es verboten ist, werden in Deutschland selbst heute noch Luchse in seltenen Fällen von Jägern erlegt oder sogar vergiftet.

Dabei stehen Luchse bei uns unter strengem Naturschutz. Sie gelten als stark gefährdet und sind deshalb als „besonders geschützte Art“ in der Bundesartenschutzverordnung geführt. Seit den 1970er Jahren haben sich in Deutschland zum Beispiel im Pfälzerwald, im Harz, im Schwarzwald, im Baye­rischen Wald oder in der Sächsischen Schweiz Luchse wieder angesiedelt.

Wie fast alle Katzen ist
auch der Luchs ein Einzelgänger. Das Revier eines männlichen Luchses, der in der Fachsprache als Kuder bezeichnet wird, kann bis zu 400 Quadratkilometer groß sein; das Revier des weiblichen Luchses, der sogenannten Katze, ist in etwa nur halb so groß.

Der Luchs ist nach dem Wolf das zweitgrößte Raubtier, das in freier Wildbahn bei uns in Deutschland lebt. Er kann eine Schulterhöhhe von 60 Zentimetern und eine Länge von 120 Zentimetern erreichen.
Luchse jagen ganz ähnlich wie auch Hauskatzen, indem sie – hauptsächlich in der Dämmerung und nachts – ihrer Beute auflauern oder sich leise anschleichen.

Das Sprichwort, dass jemand „aufpasst wie ein Luchs“, beruht auf den außerordentlich scharfen Augen und Ohren der Luchse: Kaum eine Bewegung oder ein Geräusch entgeht ihnen, weshalb es auch zu schwer ist, eines dieser scheuen Tiere in der Natur zu beobachten. Lange bevor ein Mensch einen Luchs sehen würde, hat dieser dessen Anwesenheit längst bemerkt und sich zurückgezogen oder versteckt.

Zur Beute der Luchse zählt bevorzugt das Reh, aber auch junge Wildschweine, Hasen und Kaninchen und sogar Füchse oder Ratten werden vom Luchs gejagt.

Die Paarungszeit der Luchse liegt zwischen Februar und April.
Die sonst einzelgängerisch lebenden Tiere finden sich zusammen, und wenn mehrere Kuder um eine Katze konkurrieren, kämpfen die Tiere miteinander um das Vorrecht sich zu paaren. Nach rund 72 Tagen bringt die Katze dann bis zu fünf Junge zur Welt, um die sie sich anschließend alleine kümmert. Nach ungefähr einem Jahr verlassen die Jungtiere die Mutter und suchen sich ihr eigenes Revier.