Warum müssen wir schlafen?

Nicht nur Menschen – auch alle Tiere müssen schlafen, so wie auf diesem Bild eine winzige neugeborene Fledermaus. Einige Fledermausarten schlafen bis zu 20 Stunden pro Tag und halten damit den Langschläferrekord im Tierreich. Foto: Anton Croos / wikipedia.de CC-BY-SA 4.0

(hp) Sicher habt ihr auch schon einmal probiert, solange wie möglich wach zu bleiben, obwohl eure Eltern euch längst zu Bett geschickt hatten. Vielleicht habt ihr dann heimlich noch mit einer Taschenlampe unter der Bettdecke in einem Buch gelesen. Aber so spannend die Geschichte auch war – irgendwann sind euch wie von selbst die Augen zugefallen und ihr seid eingeschlafen. 

Das überwältigende Bedürfnis zu schlafen, wenn wir müde sind, teilen wir Menschen mit allen anderen Tieren: Ob Blauwal oder Fadenwurm, ob Adler, Löwe oder Laus und Küchenschabe – sie alle brauchen ihren Schlaf. 

Einige Tiere wie Elefanten oder Pferde schlafen im Stehen, andere Tiere – nicht nur Fledermäuse, sondern auch Faultiere – schlafen mit dem Kopf nach unten. Manche Vögel wie Albatrosse schlafen während sie fliegen und unter Wasser schlafen nicht nur Fische sondern auch Nilpferde.

Nur drei Stunden Schlaf am Tag braucht ein Pferd, ganze dreizehn Stunden eine Katze.

Und bei den Menschen schlafen die Babys achtzehn Stunden, Kinder und Jugendliche acht bis elf Stunden und Erwachsene sechs bis acht Stunden.

Dass alle Lebewesen im Wechsel wachen und ruhen, liegt wohl an der Rotation der Erde, die dafür sorgt, dass es Tag und Nacht gibt. Schon als sich das erste Leben auf der Erde entwickelte, hat es sich bereits an diesen Tag- und Nachtwechsel angepasst. Das schließen die Wissenschaftler daraus, dass man auch bei Pflanzen „Ruhezeiten“ wie das Schließen der Blüten zur Nacht beobachten kann und sogar ganz primitive, einzellige Lebewesen wie Geißeltierchen weniger aktiv sind, wenn es Nacht und damit dunkel ist.

Nun ist das „Schlafen“ aber ein sehr viel komplizierterer Vorgang als einfach nur „auszuruhen“. So gibt es zum Beispiel viele unterschiedliche Schlafphasen, die sich während der Nacht abwechseln.
Am tiefsten schlafen die Menschen in den „Tiefschlafphasen“. Menschen, die man in diesen Phasen weckt, wirken immer total verschlafen und wissen in den ersten Sekunden oft nicht einmal, wo sie gerade sind.
In den Phasen des „Traumschlafes“ träumen die Menschen und – wie die Wissenschaftler heute wissen – auch viele Tiere.

Und noch etwas verbidnet den Schlaf von Menschen und Tieren: Nämlich dass sie sterben müssen, wenn sie dauerhaft am Schlafen gehindert werden.
Warum das so ist, warum der Schlaf so überlebenswichtig ist, dass wir nicht auf ihn verzichten können, dafür haben die Wissenschaftler noch keine überzeugende und eindeutige Erklärung gefunden.

Denn rein aus biologischen Gründen ist es nicht notwendig, Körper und Geist bei einer so komplexen und komplizierten Sache wie dem Schlafen auszuruhen.

So könnte sich unser Körper mindestens genauso gut von einem anstrengenden Tag erholen, indem man zum Beispiel bewegungslos und entspannt liegt – der Geist könnte hierbei dennoch wach bleiben. Aber auch das Gehirn könnte zur Erholung genauso gut in einen tiefen, traumlosen Ruhezustand fallen, anstatt während des Schlafes so aufregende Dinge wie das Träumen zu veranstalten oder unbewusst im Schlaf zu sprechen oder manchmal sogar schlafzuwandeln.