Was ist eigentlich eine Wüste?

Ein Bild der trockensten und zugleich wohl der kältesten Wüste der Erde: Hier im „Wright Valley“ hat es seit Millionen Jahren nicht geregnet oder geschneit. Foto: David Saul / Public Domain wikipedia

(hp). Eine endlose, sandbeckte Fläche, extreme Hitze, niemals Regen: So stellen sich die meisten Menschen eine Wüste vor. Aber wusstet ihr, dass es Wüsten gibt, über die fast ununterbrochen der Regen peitscht? Oder Wüsten, in denen es bitterkalt ist? Wie ganz genau eine Wüste auszusehen hat, darüber gehen die Meinungen der Wissenschaftler auseinander.

Einig sind sie sich aber vor allem darin, dass in einer Wüste kaum Pflanzen wachsen dürfen und dass sie großflächig von Geröll, Steinen, Schotter, Sand oder auch Salz bedeckt sein muss.  So ist es in einer Kältewüste – wie der Name ja bereits verrät – keineswegs brütend heiß, sondern im Gegenteil bitterkalt. Solch eine Kältewüste liegt zum Beispiel in der Antarktis: Im Winter wird es im „Wright Valley“ bis zu minus 70°C kalt und im Sommer steigt die Temperatur kaum über den Gefrierpunkt. Ständig weht hier ein trockener eiskalter Wind, der dem Tal jede Feuchtigkeit entzieht. Wissenschaftler vermuten, dass es in dieser Kältewüste schon viele Millionen Jahre weder geregnet noch geschneit hat. Diese Wüste gilt als das trockenste Gebiet der Erde.

Die größte Wüste der Welt ist die Sahara.

Ihr Name stammt aus der arabischen Sprache und bedeutet dort schlicht „Wüste“.

Sie liegt im Norden des afrikanischen Kontinents und erstreckt sich über 5.500 Kilometer von dessen Ost- bis zur Westküste und bis 2.000 Kilometer von Nord nach Süd.
Tagsüber kann es hier im Sommer fast 60°C heiß werden, im Winter nachts für kurze Zeit bis zu minus 10°C.
Regen fällt hier kaum, in einigen Regionen dieser riesigen Wüste manchmal über viele Jahre nicht.

Meist stellt man sich die Sahara als eine große Sandwüste vor. Tatsächlich aber macht Sand nur ein Fünftel ihrer Fläche aus. Der größte Teil ist von Felsen, Steinen, Geröll und Kies bedeckt.
Die älteste Wüste der Welt ist die „Namib“ in Südafrika. Sie hat sich bereits vor etwa 80 Millionen Jahren gebildet und gilt als eine der unwirtlichsten Wüsten der Welt. Gefürchtet ist sie wegen ihrer teils jahrzehntelangen Dürren und ihrer überaus heftigen Sandstürme.

Ein ständig wehender Wind türmt bis zu 380 Meter hohe Sanddünen auf, die als die höchs­ten der Welt gelten. Die Temperaturen steigen tagsüber auf über 50°C und fallen nachts teils sogar unter 0°C.
Aber gerade weil sie so alt ist, konnten sich im Laufe der Millionen Jahre erstaunlich viele Tiere und Pflanzen an das extreme Klima gut anpassen: So wächst hier zum Beispiel die „Welwitschie“, eine Pflanze, die Zeit ihres über 2.000 Jahre währenden Lebens nur zwei Blätter ausbildet, die dafür ununterbrochen wachsen und bis zu acht Meter lang werden.
Selbst dort, wo es mehr als genug Wasser gibt, kann sich eine Wüste bilden, wie zum Beispiel im Hochland der Insel Island. An rund 150 Tagen im Jahr fällt hier Regen oder Schnee. Da das Hochland aber von lockerem Schotter, Sanden und Geröll bedeckt ist, versickert das Wasser schnell und spurlos im Boden.

Trotz der erheblichen Wassermengen ist das isländische Hochland daher extrem trocken und bietet Pflanzen und Tieren kaum Lebensraum. Dazu trägt auch der ununterbrochen wehende, starke Wind bei, der jedes Körnchen fruchtbaren Bodens sofort abträgt.