Kohle-Souvenirs zum Abschied vom Bergbau

Silke Hilscher-Millich (links) und Laura Woolfenden (rechts) vom Stadtmarketing Ibbenbüren haben am Mittwoch Kevin Schiri (2. von links) und Benedikt Clement in Ledde bei der Herstellung zugeschaut. Foto: Stadtmarketing

Ibbenbüren

Ibbenbüren/Tecklenburg. „Ibbenbürener Kohlenwäsche“ (schwarze Seife), Anthrazit-Zucker und -Salz, Pralinen namens „Anthrazit-Splitter“, Grubentücher, der „Ibbenbürener Püttschluck“ und dunk­les Frischbier: Die Liste der Produkte, die das Stadtmarketing im Rahmen des Projekts „schicht:ende“ anbietet, ist lang.

Kohlekonversion ist das Thema des Jahres – in gut acht Monaten fahren die Kumpel zu letzten Mal ein. Zeit also für sinnfällige Kohle-Souvenirs zum Abschied von einer über 500-jährigen Tradition.

Das malzige, süffige Frischbier stammt aus der Brauerei Borchert im emsländischen Lünne, die Friederike Köhl von ihrem Vater Ewald Borchert übernommen hat. Verbindung Nummer 1 nach Ibbenbüren: Ihr Mann unterrichtet am Goethe-Gymnasium. Verbindung Nummer 2 ins Tecklenburger Land: Das Stadtmarketing suchte nach einer pfiffigen „Verpackung“ für den „Ibbenbürener Henkelmann“, wie das Bier wegen seiner Flaschenform und des lokalen Bezugs heißt.

Die Anfrage kam zu den Ledder Werkstätten, die seit über vier Jahren tausende schicke Holzrahmen (so heißen Bierkisten im Fachjargon) für die Isendorfer Brauerei in Emsdetten gebaut haben und nach wie vor bauen.

Die LeWe-Kistenbauer der Betriebsstätte Settel in Lengerich ersannen also ein Muster, ähnlich der Isendorfer Kiste. Das gefiel dem Stadtmarketing so gut, dass inzwischen zwei Paletten Viererrahmen für den „Ibbenbürener Henkelmann“ gefertigt worden sind – und die Bier-Saison hat gerade erst begonnen. Inzwischen sind vier Menschen mit Behinderung in Lengerich und Ledde an der Herstellung beteiligt. Eine recht anspruchsvolle Arbeit, denn die Rahmen sind sehr sorgfältig und stabil gefertigt.

Spezielle Vorrichtungen erleichtern den Beschäftigten die Abläufe, ein LeWe-Brennstempel ziert die Front. Vier Halbliter-Henkelmänner finden Platz in jeder Kiste, die nach Verzehr des Bieres – das erleben die LeWe seit Jahren bei der Emsdettener Version – gerne zweckentfremdet wird als trendiges Kleinmöbel für Bücher, als Fahrradkorb oder als Blumengefäß für die Terrasse.

Am vergangenen Mittwoch haben Silke Hilscher-Millich und Laura Woolfenden vom Stadtmarketing die Kistenbauer in Ledde besucht und Kevin Schiwi und Benedikt Clement bei der Arbeit zugeschaut. „Wir sind ein eingespieltes Team und helfen uns gegenseitig bei der Montage“, sagte Benedikt Clement. Beiden Männern macht diese Arbeit viel Freude. Bier und Kiste bekommt man für 7,50 Euro beim Stadtmarketing an der Oststraße 28.


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