Abfall gehört nicht in die Toilette

Margarete Michel-Puckert, Beraterin der Verbraucherzentrale im Stützpunkt Ibbenbüren. Foto: Podszun

Ibbenbüren

Viele machen sich keine Gedanken, was damit passiert, wenn sie Essensreste, Haushaltschemikalien, Medikamente, Feuchttücher oder Katzenstreu nach Gebrauch im Klo oder Ausguss entsorgen. Jedoch sind immer kompliziertere technische Verfahren nötig, um Abwasser in den Kläranlagen zu reinigen und zu neuem sauberen Trinkwasser aufzubereiten.

„Je verschmutzter das Wasser ist, desto tiefer müssen die Verbraucher in die Tasche greifen, da die aufwändige Wasseraufbereitung immer kostspieliger wird. Zudem widerstehen viele Schadstoffe den High-Tech-Reinigungsverfahren und machen sich in der Umwelt breit“, mahnt Margarete Michel-Puckert von der Verbraucherzentrale und gibt folgende Tipps:

• Klo ist kein Müllschlucker: Feste Abfälle wie Hygieneartikel oder Katzenstreu sollten nicht über die Toilette entsorgt werden, sondern in die Restmülltonne wandern. Denn sonst verstopft so manches Rohr. Die Abfälle müssen zudem unter hohem Einsatz vor der Wiederaufbereitung aus dem Wasser gesiebt werden.

• Medikamentenreste verunreinigen Abwasser: Die Stoffe in den alten Pillen, Säften oder Tropfen können in den Kläranlagen nicht richtig abgebaut werden. Abgelaufene Medikamente gehören deshalb in die Restmülltonne oder können auf Nachfrage in einigen Apotheken zurückgegeben werden.

• Essensreste nicht ins Abwasser kippen: Speisereste, Fette und Öle setzen sich in den Rohren fest, führen zu Verstopfungen und üblen Gerüchen. Sie locken zudem Ratten und Ungeziefer an. Tellerreste, gebrauchtes Frittierfett und Speiseöle – am besten in Einweggläser abgefüllt – gehören deshalb in die Mülltonne.

• Reinigungs- und Waschmittel sparsam verwenden: Bei Putzmitteln genügt meist ein Spritzer. Echt ätzend für Klärwerk und Gewässer sind chemische Rohrreiniger, Desinfektionsmittel, Toilettenbeckensteine sowie Weichspüler. Aggressive Haushaltshelfer können Rohrleitungen und Dichtungen zersetzen und belasten das Abwasser. Umweltschonender bekämpfen Saugglocke und Rohrspirale eine Abflussverstopfung. Reste von Schmutzkillern sollten bei einer Schadstoffsammelstelle abgegeben werden. Leere Behälter gehören hingegen in die Tonne oder den Sack für Verpackungsmüll.

• Haushaltschemikalien sind Gift für die Umwelt: Ebenso dürfen Lacke, Farben, Lösemittel, Säuren, Laugen und Motorenöle wegen ihres hohen Schadstoffgehalts nicht ins Abwasser gelangen. Die schädlichen Stoffe belasten Wasser, Pflanzen und Tiere. Farb- und Lösemittelreste sind bei den kommunalen Recyclinghöfen oder bei einem Schadstoffmobil bei Rückgabe an der richtigen Stelle. Gebrauchtes Motorenöl hingegen kann kostenlos beim Händler oder bei einer Altöl-Sammelstelle abgegeben werden.

Weitere Infos und Beratung erhalten Ratsuchende mittwochs von 10 bis 15 Uhr im Rathaus Ibbenbüren, Telefon 05451 / 931933


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