Investition in mehr Gemütlichkeit

Geschwindigkeit ist keine Hexerei, sondern solides Handwerk: Marcus Kamp (vorne) und sein Kollege Tobias Hoppe bei den Montagearbeiten für das Sitzgeländer der Hütte. Foto: Stadt Ibbenbüren / André Hagel

Ibbenbüren

Ibbenbüren. Geschwindigkeit ist keine Hexerei – sondern manchmal einfach solides Handwerk: Am Morgen des 12. Februars sind Tobias Hoppe und Marcus Kamp am Kinderspielplatz An der Aa angerückt. Mit einem Wagen, einem Bagger und weiterem technischen Hilfsgerät.

Nur wenige Stunden später, am Nachmittag, ist bereits deutlich sichtbar, worauf ihr Tun neben dem Tummelareal hinausläuft: Hier entsteht eine neue Schutzhütte. „Am Mittwoch soll die Hütte stehen. Das ist der Plan, und das sollte auch hinhauen“, sagen die beiden Mitarbeiter des Garten- und Landschaftsbauunternehmens Ludger Otte. Letzteres hat von der Stadt Ibbenbüren den Auftrag zum Bau des Unterschlupfes bekommen.

14.000 Euro investiert die Stadt hier, neben dem Spielplatz und an einer beliebten Radroute gelegen, in ein Plus an Gemütlichkeit für gleich mehrere Nutzergruppen. Die bisherige, allerdings in die Jahre gekommene Hütte war ein Anziehungspunkt für Spielplatzbesucher, Nachbarn, Jugendliche und Radler gleichermaßen. Auch ihr fescher Nachfolger formuliert ein Aufenthaltsangebot an diese – und unterstreicht es mit einer ansprechenden Gestaltung aus Edelstahl sowie dem Holz von Robinie und Douglasie.

Das Metall liefert dabei das Material für die Träger, die ausgesuchten Baumsorten sorgen für die hölzernen Wände und Sitzgelegenheiten. Das Dach ist derweil eine gepresste Mischung aus Holz und Kunststoff. Doch, was sich schon während der Errichtung dem Auge des Betrachters bietet, lässt Vorfreude aufkommen: Die dem Kinderspielplatz leicht vorgelagerte Schutzhütte bietet neben Bank, Tischchen und einem Sitzgeländer sogar ein Liegenetz. Die städtische Investition ist eine in viel Gemütlichkeit auf kleinem Raum.

Die Finesse des Baues liegt im Detail. „Die Bebauung auf dem benachbarten Spielplatz verfügt über ein schräges Dach. Diese Idee haben wir für die Schutzhütte aufgegriffen“, erläutert Ulrike Moser, als Landschaftsbau-Ingenieurin bei der Stadt Ibbenbüren unter anderem für Spielplätze zuständig. Eine schräge Kopie des Nachbardaches ist das der Hütte dabei keinesfalls – eher eine Anlehnung, die von einem harmonischen Grundverständnis zeugt. Es herrscht ein dezenter Gleichklang. Schick.

Aussehen, Nutzbarkeit, Langlebigkeit – dies sind laut Ulrike Moser die drei Faktoren, die zu der Entscheidung für das just entstehende Hüttenmodell geführt haben. Dass dies ein für viele Gewinn bringendes Trio ist, davon können sich Radfahrer, Nachbarn, Spielplatzbesucher und Jugendliche des Wohnviertels in Kürze selbst ein Bild machen. Nicht sobald die Hütte steht, denn der Beton für die Einfassungen der Stützpfeiler muss dann noch trocknen, und bis dahin gilt das Prinzip „Gucken ja, aber nicht anfassen“. Danach, wenn der Bauzaun gewichen ist, aber gerne. Und ausgiebig.


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