Wenn der Bauer pfeift – das Heuerlingswesen

Greven

Nordwalde. Das im November 2014 erschienene Werk traf offenbar einen Nerv in der ländlichen Bevölkerung der von ihr abstammenden Industriearbeiterschaft Nordwestdeutschlands.

Zwei Auflagen von  „Wenn der Bauer pfeift, dann müssen die Heuerleute kommen!“ waren jeweils in wenigen Wochen vergriffen. Die jetzt vorliegende erweiterte dritte Auflage des Buches, in dem besonders die Zeit seit 1918 und der Münsterlandbezug erweitert wurden, wird im Rahmen der 8. Nordwalder Biografietage am Sonntag (27. September) um 16 Uhr in der Museumskneipe Kalhoff vom Co-Autor Bernd Robben vorgestellt.

Das Werk hat auf dem Land für viel Gesprächsstoff gesorgt, weil das seinerzeit Konflikt beladene Verhältnis Bauern – Heuerleute, in Westfalen zumeist Kötter genannt – noch immer starke Emotionen weckt. Auch im Kreis Steinfurt waren die Kötter und Heuerleute stark verbreitet.

Das Heuerlingswesen war in verschiedenen Ausprägungen von der niederländischen Grenze bis nach Ostwestfalen-Lippe verbreitet. Es neigte sich in den 1960er Jahren seinem Ende zu, nachdem es hier rund 400 Jahre das Leben auf dem Land wesentlich geprägt hatte.

Nun ist die dritte Auflage erschienen, in der der Münsterlandbezug deutlich erweitert wurde. Da die Zugehörigkeit zur Heuerlingsschicht prägend für den Lebenslauf der Angehörigen dieser ländlichen Unterschicht war, wird das Werk für das Münsterland im Rahmen der 8. Nordwalder Biografietage vorgestellt.