„Ladbergen muss sich fit machen für die Zukunft“

Lengerich

Ladbergen. Braucht Ladbergen ein Netz auf Glasfaser-Basis? Die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt (WESt) treibt das Ausbauprojekt gerade voran.

 

Realisiert werden kann es dann, wenn 26 Prozent aller Haushalte aus Ladbergen sich für das Angebot der Teutel entscheiden und das Netz entsprechend nutzen werden. Doch lohnt sich dies für die Bürgerinnen und Bürger?

Alt-Bürgermeister Wolfgang Menebröcker als Vorsitzender von Marketing Nou män tou Ladbergen bezieht in einem Interview mit der Pressestelle des Kreises Steinfurt Stellung: „Ladbergen muss sich fit machen für die Zukunft – das Breitband gehört dazu.“

Herr Menebröcker, wenn eine Ladbergenerin oder ein Ladbergener zu Ihnen kommt und sagt: Ich fühle mich auch mit dem jetzigen Netz gut versorgt, Glasfaser brauche ich nicht. Was entgegnen Sie?

Ich würde entgegnen, dass wir bereits heute an die Zukunft denken sollten. Momentan sind wir zwar noch gut versorgt. Doch wir wollen ja auch zukünftig die aktuellen Technologien nutzen können – und zwar sobald sie da sind. Ohne Glasfaser und Breitband werden Haushalte bereits in Kürze nicht mehr ausreichend angeschlossen sein. Und so günstig wie jetzt kommen wir nie wieder an einen Breitband-Ausbau. Die Chance ist einmalig.

Aber für den Einzelnen würde der Ausbau schon mehr Geld kosten.

Nein, nicht unbedingt. Denn die Tarife, die hier für Glasfaser aufgerufen werden, sind kaum teurer als übliche DSL-Gebühren. Und jeder ist frei, nach zwei Jahren den Anbieter zu wechseln. Aber das Glasfasernetz kann uns dann keiner mehr nehmen.

Haben Sie keine Sorge vor den Problemen, die häufig mit dem Wechsel des Telekommunikationsanbieters verbunden sind?

Nein, im Gegenteil. Ich habe eher Sorge, dass alles bleibt wie bisher und Ladbergen abgehängt wird. Der Aufwand für jeden Haushalt ist denkbar gering. Der Nutzen für Ladbergen dafür umso größer.

Aber was ist, wenn ich mich nicht für das Internet interessiere? Dann brauche ich den Ausbau doch gar nicht, oder?

Der Ausbau ist in jedem Fall sinnvoll, denn Breitband ist nicht nur für die Nutzung des Internets relevant. In Zukunft werden viele Dienste über Breitbandnetze laufen: So etwa bei der Gebäudesteuerung, das fängt beim Ablesen des Stroms an und geht weiter über medizinische Dienste, die auch zukünftig über Breitband laufen werden. Gerade auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels dürfen wir uns gar nicht erlauben, den Ausbau zu versäumen. Wir müssen uns und Ladbergen fit für die Zukunft machen – das Breitband gehört dazu.  

Was sagen Sie älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die sagen: Sowas brauchen wir nicht!

Zum einen stelle ich fest, dass sich mittlerweile viele Ältere sicher und angstfrei mit neuen Techniken beschäftigen. Da gehören das Tablet oder Internet einfach dazu. Aber auch denen, die nichts mit dem Internet zu tun haben, sage ich: Denkt an eure Kinder und Enkel, denkt an den Wert eures Einfamilienhauses und denkt an Ladbergen. Wir stehen in gemeinsamer Verantwortung für unseren Ort. Wir brauchen die Datenautobahn gerade im ländlichen Bereich. Sonst besteht die Gefahr, dass wir auf dem Datenknüppeldamm herumhoppeln und damit nicht über ein für die Zukunft entscheidendes Element der modernen Infrastruktur verfügen.